Mit Leib und Seele

ZERF. (hm) Das Küsteramt wird in den Pfarreien der Verbandsgemeinde Kell am See überwiegen von Frauen übernommen. Elisabeth Moßmann versieht dieses Amt in Zerf bereits seit zwölf Jahren.

"1993 sprach mich der damalige Pastor Richard Scheer an und bot mir das Küsteramt an", erzählt die 63-jährige Mutter von drei Kindern. "Damals war ich Pfarrsekretärin und sorgte als Mitglied der Frauengemeinschaft für den Blumenschmuck. So versprach ich, das Amt so lange auszuüben, bis sich jemand finden würde, der diese Tätigkeit zu seinem Hauptberuf machen würde." Doch schließlich sei sie dabei geblieben. Zu ihren Aufgaben gehört alles außer Putzen und Waschen der Kirchenwäsche – Kirchenschmuck, Totengebet bis hin zum Läuten. Dann muss Moßmann die Glocken bedienen. "Ich verbinde dies stets mit kleineren Arbeitseinsätzen in der Kirche", erklärt sie.Damit in der Messe alles läuft, ist Elisabeth Moßmann bereits 45 Minuten vor Beginn in der Kirche. Um 9 Uhr morgens schließt sie das Gotteshaus auf. Dann beginnt ihre Arbeit mit dem Wechseln der Opferlichter. Abends schließt sie gegen 20 Uhr ab. Bei Arbeiten, die für sie alleine schwer zu bewältigen sind, geht Ehemann Norbert mit und hilft. Die Arbeit mit den Messdienern, die Gestaltung der Freizeitfahrten, hat sich Pastor Bernd Stankowitz vorbehalten. In den Messen ist sie als Lektorin in der Kirche präsent. Außerdem kümmert sie sich um die Verteilung des wöchentlich erscheinenden Pfarrbriefs.Seit 1992 ist agile Frau Leiterin der Seniorengymnastikgruppe, die sich einmal wöchentlich trifft. Im DRK-Ortsverein Kell am See ist sie ebenfalls ehrenamtlich engagiert. "20 Jahre lang bin ich bei Einsätzen des Krankenwagens, der in Zerf stationiert ist, mitgefahren." Fast jede Nachtschicht habe sie gemeinsam mit Ehemann Norbert gefahren, bis die neue Rettungswache bezugsfähig war. Dass sie bei regelmäßigen Blutspendediensten ebenfalls mit anpackt, versteht sich von selbst.Für weitere Hobbys bleibt da kaum noch Zeit, manchmal arbeitet sie im Garten zum Entspannen. "Die Kirche ist mein Hobby". Auf ein Ereignis freut sich die Küsterin, die seit zehn Jahren dem Pfarrgemeinderat angehört, regelmäßig: Den Besuch ihrer Enkelkinder. "Dann geht es zur Sache. Sie kommen nämlich immer alle miteinander."

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