Mit Messe und Melk-Roboter

Der Betrieb von Helmut und Ralf Backes in Mandern war in diesem Jahr Startplatz der Reihe "Tag der offenen Höfe" in Rheinland-Pfalz. Mehr als 4000 Besucher mit einem großen Interesse an moderner Landwirtschaft kamen zu der Veranstaltung.

Mandern. Der Tag der offenen Tür auf dem Manderner Ulmenhof war eine Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Jagdpächter Ewald Endris, wie sie die Verbandsgemeinde Kell am See nur selten im Jahr erlebt. Gemessen am Seefest und der Verbandsgemeinde-Tierschau war es eine ebenbürtige Veranstaltung, die viele Gäste überrascht hat.

Neben einer Biogasanlage mit einer Kapazität von 265 Kilowatt zog der Melk-Roboter der Familie Backes, die 1970 mit einem Grundbestand von 16 Kühen ausgesiedelt war, das Interesse auf sich.

"Abgesehen von den Arbeitskräften, die der Roboter ersetzt, bedeutet er für unsere Familie ein großes Stück Lebensqualität", erklärte Regina Backes, die Ehefrau von Landwirt Helmut Backes. "Immerhin besitzen wir insgesamt 140 Tiere auf unserem Hof. Die Kühe werden mit Kraftfutter gelockt und begeben sich, wann immer sie das Bedürfnis haben, zum Roboter, wo sie automatisch gemolken werden. Ein Scanner sorgt dabei für eine punktgenaue Melkzeugauf- und -abnahme sowie für eine automatische Euter-Reinigung und -Desinfektion", sagt sie.

Ein informatives Angebot aus Landwirtschaft, Jagd und Forst sowie einer Grüngut-Verwertung, deren Demonstration an Ort und Stelle verfolgt werden konnte, vervollständigt das Angebot auf dem Hof, der seine Produktions-Schwerpunkte auf Milcherzeugung, Fleckviehzucht, Ackerbau und Energiegewinnung mit der Biogasanlage gelegt hat.

Bereits am Morgen hatte das Fest, in das die Manderner Bevölkerung größtenteils eingebunden war, mit einer heiligen Messe in den landwirtschaftlichen Anlagen begonnen. Zahlreiche Gäste aus Agrarwirtschaft und Politik hatten sich eingefunden, unter ihnen die Abgeordnete des Europa-Parlaments, Christa Klaß, der Vertreter des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Leo Blum, der Vorsitzende des Kreisbauern- und Winzerverbands, Walter Clüsserath, Landrat Günter Schartz und Bürgermeister Werner Angsten.

Der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Rudolf Schneichel, bezeichnete die Veranstaltung als gelungene Kombination von Familientag und landwirtschaftlicher Fachtagung. Jeder habe Gelegenheit, sich aus erster Hand über die ehrliche Arbeit, die große Leistungsbereitschaft und den unverzichtbaren Beitrag der Landwirtschaft zur Versorgung der Bevölkerung und zur Pflege der Kulturlandschaft zu informieren.

"Wenn die Menschen diese Arbeit wieder richtig einschätzen lernen, wird es um den tatsächlichen Wert landwirtschaftlicher Erzeugnisse in Deutschland keine Diskussionen mehr geben", betonte der Vize-Präsident.

Die Jagdhornbläser "Ehrbachklamm" und die Musikvereine aus Waldweiler und Schillingen umrahmten die Festlichkeit, deren Erlös für die Sanierung des Manderner Jugendheimes bestimmt ist, musikalisch, und für die Kleinen gab es einen Streichelzoo und zahlreiche Spielangebote.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort