Mit "Momente" und "Oxydation" auf Erfolgskurs

Zahlreiche, oftmals kaum bekannte Talente verbergen sich in den Orten der Verbandsgemeinde (VG) Kell am See. Dorothee Reichert aus Kell malt seit ihrer Kindheit und hat sich inzwischen über die Grenzen der Region hinaus einen Namen gemacht.

 „Abstrakte Acrylmalerei“ – so nennt die 43-jährige Künstlerin Dorothee Reichert aus Kell am See ihre Stilrichtung. TV-Foto: Hans Muth

„Abstrakte Acrylmalerei“ – so nennt die 43-jährige Künstlerin Dorothee Reichert aus Kell am See ihre Stilrichtung. TV-Foto: Hans Muth

Kell am See. (hm) Die Freude am Malen begann bei Doro Reichert bereits in ihrer Kindheit. Immer wieder versuchte sie, ihre Gedankenwelt farbig auf Leinwand zu bannen. "Abstrakte Acrylmalerei" nennt sie ihre Werke. "Bereits in den 80er und 90er Jahren habe ich verschiedene Kurse in perspektivischem Zeichnen, in Aquarell- und Seidenmalerei, belegt" erinnert sich die 43-jährige Hausfrau, die auch stundenweise in einem Steuerbüro arbeitet. Obwohl die Familie, bestehend aus Ehemann Martin und drei Kindern, Johanna (19), Elisabeth (15) und Jakob (12) im Vordergrund stünden, nehme sie sich zwischendurch die Zeit für ihre kreative Arbeiten. "Erst habe ich nur für den privaten Bedarf gemalt", sagt Reichert, die ihre Werke überwiegend in Acryl gestaltet. "Doch dieser Bedarf war irgendwann gedeckt. Durch einen Zufall ergab es sich, dass ich dann von einem Hotelier angesprochen wurde, der mich bat, seine Gästezimmer mit Gemälden auszustatten. Die Motiv- und Farbauswahl waren zwar erheblich eingeschränkt, dennoch folgten weitere Aufträge, die durch erste Erfolge bestätigt wurden." Im Dezember 2007 war es eine Einzelausstellung im Saarland, der 2008 weitere folgten. Beispielsweise die Ausstellung "Momente" in der Volksbank-Zentrale und "Oxydation" im Alten Südbahnhof, die Präsentation einzelner Bilder im "Chat Noir" in Trier, der Gewerbeschau der VG Kell am See, im Conceptstore "Point" in Trier und aktuell im Fronhof in Kell am See sowie bei der Firma Boesner in Perl. Kunstkritikerin Christina Biundo bewertete die Bildreihe "Oxydation": "In kaum einem Bild dieser abstrakten Malerei sind reale Dinge oder Menschen zu sehen. Der Bildinhalt entwickelt sich aus einer Idee von Formen und deren Komposition im Bild. Dabei bleiben die Formen aber keine rein formalen Bildkriterien, sondern sie werden zu inhalttragenden Elementen.

"Durch den Verkauf der Bilder ist es mir möglich, weitere Kurse zu belegen, die mich immer wieder ein Stück weiterbringen. Aber sie sind auch eine Bestätigung, ohne die es mir schwer fallen würde, weiterzumachen", sagt Reichert

Kritik sei für sie kein Problem. "Natürlich stehe ich ehrlicher Kritik offen gegenüber, wenn auch negative nicht so leicht verdaulich ist wie positive." Rund 150 Bilder hat die Künstlerin inzwischen angefertigt und das Interesse an ihren Werken ist groß. Derzeit arbeitet Reichert an Projekten für eine öffentliche Vernissage, zu der am 4. Dezember im Brüderkrankenhaus in Trier jedermann eingeladen ist.

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