Hermeskeiler Flugzeug-Ausstellung - Mit einem Looping-Künstler in die 45. Saison

Hermeskeil · Die Hermeskeiler Flugzeug-Ausstellung öffnet nach fünfmonatiger Winterpause am Samstag, 1. April, wieder ihre Pforten. Unter den 118 Exponaten gibt es auch eine neue Attraktion aus der Geschichte der Luftrettung zu sehen.

Hermeskeil "Von wegen Urlaub. Wir sind schon seit vier Wochen jeden Tag mit den Vorbereitungen beschäftigt", sagt Peter Junior zu Beginn dieser Woche, als der TV-Mitarbeiter ihn am Eingang zum "Allerheiligsten" der privaten und militärischen Luftfahrtgeschichte trifft. Der Besitzer der Hermeskeiler Flugausstellung, des größten privat geführten Unternehmens seiner Art in Europa, öffnet mit seinen Mitarbeitern am Samstag, 1. April, nach fünfmonatigem "Winterschlaf" wieder die Türen.
"Wir können uns in der Zeit, in der kein Publikumsverkehr herrscht, nicht auf die faule Haut legen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen. In so einem großen Gelände, mit so viel alter kompakter Technik, mit so viel Details, die gewartet und auf Hochglanz gebracht werden müssen, fängt man vorne an. Und wenn man hinten fertig ist, kann man vorn wieder neu beginnen", schildert Junior "das Dilemma", wie er selbst sagt.
Und dennoch: Das, was er als "Dilemma" bezeichnet, ist das Lebenswerk von Peter Junior und seiner Familie, Ehefrau Astrid und Tochter Anna-Luisa. Da steckt viel persönliches Herzblut, aber auch viel akribische Arbeit drin. "Man muss den Leuten ja auch immer etwas Neues bieten, muss Kontakte pflegen, Augen und Ohren offen halten."
Am Samstag geht die Ausstellung, die Juniors Vater Leo im Jahr 1973 vor den Toren der Hochwald-Stadt aus kleinsten Anfängen errichtete, in ihre 45. Saison. Unzählige luftfahrthistorische Raritäten hat er auf seinem Gelände am Rande des Hermeskeiler Stadtteils Abtei zusammengetragen. 118 Flugzeuge, Hubschrauber, Kampfjets und 3000 Details wie Helme, Anzüge oder anderes Anschauungsmaterial bilden das Tor zum faszinierenden Spaziergang durch die neuere Luftfahrtgeschichte. "Meine Frau hat mal gesagt, dass es so viele sind. Und was sie sagt, würde ich nie bezweifeln", sagt Peter Junior mit einem Lächeln.
Für die am Samstag beginnende Saison hat er ein neues Exponat erworben und mit seinen Mitarbeitern in vielen Arbeitsstunden teilweise selbst wieder zusammengeschraubt: Ein Rettungshubschrauber "BO 105", Jahrgang 1974. Produziert vom deutschen Spezialisten Messerschmitt Bölkow-Blohm (MBB). "Den Korpus hatten wir schon länger. Im Winter kamen die weiteren Teile nach und nach. Die haben wir restauriert und das Ganze dann zusammengetragen."
Clou des Rettungshubschraubers BO 105, der von Polizei, Militär, Zivil- und Katastrophenschutz eingesetzt wurde, ist zum einen dessen leichte Kunststoff-Bauweise, die es ihm ermöglichte, besonders manövrierfähig zu sein. Vor allem aber ist es ein damals neu entwickelter gelenkloser Rotorkopf und dessen Auswirkungen.
"Der BO 105 war einer der ersten Rettungshubschrauber, der in besonders schwierigen Fällen eingesetzt werden konnte, weil er einen Looping fliegen konnte", schildert Junior dessen Vorzüge. Mit ihm wurde ab den frühen 1970er Jahren das deutsche Luftrettungsnetz aufgebaut.
Im Verlauf dieser Woche sind bereits ein paar Schulklassen gekommen, aber offiziell öffnet die Familie Junior am Samstag. Sieben Monate ohne freien Tag heißt es dann wieder. Damit auch nichts wegkommt ist das "Wachpersonal" der Juniors mit eingespannt: "Kampfhund Django", ebenso klein wie unternehmungslustig und vorwitzig - der heimliche Herr über Europas größtes privates Flugzeugmuseum!ÖFFNUNGSZEITEN UND EINTRITTSPREISE

Extra

Geöffnet vom 1. April bis 1. November, täglich von 10 bis 17 Uhr Eintrittspreise: Erwachsene: 9 Euro, Kinder bis 14 Jahre: 5 Euro. Kinder bis 4 Jahre: Eintritt frei. Gruppenpreise: Ab 20 Personen. Kontakt: Telefon 06503/7693, E-Mail: info@flugausstellung.de

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