Müll, den keiner will

REINSFELD. (ax) Wenn die Kompostanlage zur wilden Müllkippe wird: Wiederholt haben Umweltsünder in Reinsfeld die kommunale Annahmestelle für Grüngut dazu missbraucht, sich dort auch ihrer Metall- oder Plastikabfälle zu entledigen.

"So kann es nicht weitergehen!" Nicht nur Ortsbürgermeister Rainer Spies ist sauer, wenn er auf das momentane Erscheinungsbild der Kompostanlage oberhalb des Ortes zu sprechen kommt. Denn dort werden nicht nur - ganz ordnungsgemäß - die Grünabfälle der Reinsfelder Bürger entsorgt. Immer wieder und jetzt ganz aktuell türmen sich auch blaue Plastiksäcke, Kunststoffgegenstände, Beton, Glas, Metallteile, Elektroschrott oder dicke Baumstämme und Wurzeln auf dem Gelände. "Die Anlage hat sich zu einer wilden Müllkippe entwickelt. Außerdem nutzen auch Bewohner aus anderen Orten die Anlage", klagt Spies. Hinzu komme, dass viele es sich ganz bequem machen und das Material direkt im Einfahrtsbereich abladen. Spies ärgern diese anhaltenden Missstände. Für den Service, den Bürgern eine kostenlose Entsorgung von Grünabfällen zu ermöglichen, würde die Ortsgemeinde einen "nicht unerheblichen Betrag" ausgeben. Das sei durchaus nicht selbstverständlich. Denn im Kreis gibt es nur wenige Gemeinden, die kommunale Kompostanlagen vorhalten. Der Reinsfelder Dorfchef geht deshalb in die Offensive. Er weist nicht nur darauf hin, dass nur Rasen und Baumschnitt bis zu einer Stärke von zirka fünf Zentimetern in der Anlage entsorgt werden können. Nachdrücklich macht er zudem darauf aufmerksam, dass sie nur von Reinsfelder Bürgern genutzt werden darf. An diese richtet er auch den Appell, ihn zu benachrichtigen, wenn sich jemand nicht an diese Regeln hält. Und er zeigt auch mögliche Konsequenzen auf, wenn das Treiben unvermindert weiter geht. "Es wäre insbesondere für diejenigen schade, die ihre Grünabfälle vorschriftsmäßig entsorgen, wenn diese Einrichtung aus Kostengründen geschlossen werden müsste", sagt Spies.

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