Musik kommt nach Hinzert und Pölert

Seit Volksschulzeiten wurde in Hinzert und Pölert keine offizielle Musik mehr mit der Hand gemacht. Vor einem knappen halben Jahr änderte sich das. Fünf Mädchen der beiden Dörfer lernen von der Hermeskeiler Stadtmusikantin Jenny Theis die ersten Flötentöne.

 Seit Volksschulzeiten hat sich erstmals wieder in Hinzert-Pölert eine Musikgruppe gefunden. Die Grundschulmädchen Nadine (elf Jahre) und Ronja Armbrust, Lea Laurer sowie Alisha Loch (alle sieben Jahre/von links) haben im letzten Halbjahr viele Flötentöne von ihrer Ausbilderin, der Hermeskeiler Stadtmusikantin Jenny Theis, gelernt. Das fünfte Mädchen der Blockflötengruppe, Joanna Gubernator (sieben Jahre), fehlt. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Seit Volksschulzeiten hat sich erstmals wieder in Hinzert-Pölert eine Musikgruppe gefunden. Die Grundschulmädchen Nadine (elf Jahre) und Ronja Armbrust, Lea Laurer sowie Alisha Loch (alle sieben Jahre/von links) haben im letzten Halbjahr viele Flötentöne von ihrer Ausbilderin, der Hermeskeiler Stadtmusikantin Jenny Theis, gelernt. Das fünfte Mädchen der Blockflötengruppe, Joanna Gubernator (sieben Jahre), fehlt. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Hinzert-Pölert. (jolo) Wegbereiter der "musikalischen Auferstehung" war Ortsbürgermeisterin Mathilde Müller. Sie träumte davon, dass Hinzert und Pölert von Musik erfüllt werden. Angeregt wurde sie zusätzlich vom Wettbewerb ,,Unser Dorf hat Zukunft", bei dem kulturelle Angebote gut bewertet werden. Nachdem der emsigen Kommunalpolitikerin der Zuschuss zugesagt war, kam der Aufruf ,,Die Stadtkapelle Hermeskeil bildet Nachwuchs aus" zur rechten Zeit. Mit Jennifer Theis, die seit zwei Jahren Blockflötennachwuchs ausbildet, war sich Müller schnell einig. Seit Anfang Januar treffen sich nach einer Werbekampagne der Ortschefin fünf Grundschulmädchen im Bürgerhaus Hinzert freitags ab 15 Uhr zu einer einstündigen Übungsstunde. 15 Minuten vor der Zeit ist Alisha Loch da, die von ihrer Mutter gebracht wird. Der Achtjährigen gefällt es sehr gut in der Gruppe. "Sie hat ohne Drängen der Mutter diese Woche ihre Musik-Hausaufgaben geübt", erzählt die zukünftige Drittklässlerin stolz, die in der Flötengruppe der Grundschule Beuren regelmäßig mitspielt. Freudig kommen die beiden Schwestern Ronja (sieben Jahre) und Nadine Armbrust (elf Jahre) angerannt. Das hat nicht nur mit dem Beginn der Ferien zu tun. Beide sind motiviert für die Musikstunde. ,,Manchmal übermotiviert", sagt ihre Ausbilderin Jenny Theis. ,,Dann muss ich sie alle mal stoppen, damit jeder einzeln sein Hausaufgabenstück aus dem Übungsbuch vorspielen kann", ergänzt sie. Die 23-jährige Grundschullehrerin fügt hinzu, dass sie keinen gleichschrittigen Unterricht macht, da jeder auf einem anderen Niveau spielt. Neben Ronja, die auf die Frage ,,Wie oft sie übt" diplomatisch mit ,,Fast jeden Tag" antwortet, steht ihre gleichaltrige Mitschülerin Lea Lauer. Vor der Übungsstunde muss die künftige Viertklässlerin Nadine Armbrust noch etwas loswerden: ,,Bei unserer Schulabschlussfeier habe ich mitgeflötet." Bei der Dorfkirmes hatten sie mit dem Stück ,,Kleines Duett" ihren ersten Auftritt. Beim Pölerter Brunnenfest und dem Seniorentag sind die nächsten Aufführungen geplant. Nächster Herzenswunsch der Musik liebenden Ortsbürgermeisterin ist, dass zukünftig Kinder und Jugendliche zur Musikgruppe stoßen, die ein anderes Musikinstrument spielen. "Um zu testen, ob ein Kind musikalisch ist, ist die Blockflöte das geeignetste Instrument", erklärt Theis. Der Anfang ist gemacht in Hinzert und Pölert. Die Musik kam mit leisen Tönen - unterstützt durch einen Zuschuss der Gemeinde - in die Dörfer. Hoffentlich bleibt sie auch da.

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