Nachhaltiges Wohnen

HINZERT-PÖLERT. Wegen der zentralen Lage eines neuen Baugebietes will die Gemeinde frühzeitig die Weichen für die Bebauung neben dem Bürgerhaus Pölert stellen.

Dorfentwicklung ist in Hinzert-Pölert, das 2002 den ersten Platz im Kreisentscheid "Unser Dorf soll schöner werden" belegte, seit Jahren ein Thema. Aktuell beschäftigt sich die Gemeinde mit dem Baugebiet Pölert, das mit einer Fläche für höchstens sechs Häuser zwar relativ klein, für den Ortsteil aber prägend ist. Ortsbürgermeisterin Mathilde Müller und ihren Ratsmitgliedern ist daher wichtig, was und wie dort künftig gebaut wird. Außerdem würde das Dorf, das vor 20 Jahren zwar noch 400 Einwohner hatte, jedoch 2003 nur noch 300, den Zuzug von Familien mit Kindern begrüßen. Um dieses Ziel zu erreichen, wäre beispielsweise denkbar, dass Hinzert-Pölert über kostengünstiges und gesundes Bauen kinderreiche Familien anspricht und sich als "ein attraktiver Ort für Menschen, die ökologisch denken und handeln" präsentiert. Möglichkeiten, die Jörg Haferkamp, Geschäftsführer der Trierer Haus- Verwaltungs- und Sanierungs-GmbH (HVS ), dem Rat erläuterte. Das Unternehmen mit fünf Meisterbetrieben sowie derzeit 65 Mitarbeitern hat sich in der Region mit Modell-Wohn-Projekten wie in Trier-Nord, Föhren oder Osburg einen Namen gemacht. Ziel von HVS ist die Entwicklung ganzheitlicher Konzepte unter dem Oberbegriff "Wohnen-Leben-Arbeit". Eine erste Skizze für das Baugebiet Pölert liegt der Gemeinde bereits vor. Die Kanzemer Planerin Rosa Vollmuth hat - mit Rücksicht auf Faktoren, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken könnten - bei der Anordnung der Gebäude Wasseradern oder Erdstrahlen beachtet. Laut Marianne Rummel vom Büro Architektur und Design in Mertesdorf gibt es aber weitere Ansätze. Denkbar wären ein gemeinsames Heizkonzept oder ein Passivhaus, besonders schadstoffarme Baumaterialien, eine Teichanlage aus Regenwasser oder das Einbeziehen des benachbarten Bürgerhauses, der früheren Schule. Zur Umsetzung des Projektes machte Rummel auf die Möglichkeit der Baubegleitung einer Arbeitsgruppe der Lokalen Agenda 21 aufmerksam.Enges Zusammenleben im Modellprojekt

Neben den Vermarktungschancen sind bei der Planung auch Punkte wie die Integration der Neubürger in die bestehende Gemeinschaft zu berücksichtigen. Was nach Ansicht von Ortsbürgermeisterin Müller aber kein Problem darstellen dürfte. Denn bei dem vorgestellten Modellprojekt würden künftige Bauherren enger zusammenleben als bei herkömmlicher Bauweise. Müller rechnete zunächst nur mit vier Bauplätzen. "Wenn die Leute sich darauf einlassen, lassen sie sich auch aufs Dorf ein", ist Müller überzeugt. Auf Grund der von den Räten signalisierten Zustimmung wird sich demnächst eine Arbeitsgruppe mit Detailfragen der weiteren Planung beschäftigen.

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