Trier-Saarburg. Vor Eintritt in die Sommerpause wählte die CDU-Fraktion im Kreistag Trier-Saarburg den Konzer Landtagsabgeordneten Bernd Henter (50) zum neuen Vorsitzenden. Henter, der dem Kreistag seit Juni 1989 angehört und bisher schon einer der stellvertretenden Vorsitzenden war, wurde bei einer Gegenstimme gewählt. Der bisherige Fraktions-Chef, Rudolf Müller aus Welschbillig, hatte die Christdemokraten mehr als 16 Jahre geführt; dem Kreistag gehört er seit 24 Jahren an. Durch die Wahl zum neuen Leiter der Kreisvolkshochschule (KVHS) musste Müller wegen der gesetzlichen Unvereinbarkeit von Amt und Mandat aus dem Kreistag ausscheiden. Mit der Übernahme der KVHS-Leitung zum 1. Juli wird Landrat Günther Schartz Müllers neuer Vorgesetzter.CDU-Kreisvorsitzender Arnold Schmitt dankte Rudolf Müller für dessen Engagement in der ehrenamtlichen Führungsfunktion. Schmitt: "Er hat seine Arbeit sehr gut gemacht und der CDU viele Impulse gegeben und politische Zeichen gesetzt. Wir waren nicht immer einer Meinung, aber dann haben wir darüber diskutiert und eine geschlossene Meinung nach außen vertreten." Bernd Henter, der mit Rudolf Müller schon in gemeinsamen Junge-Union-Zeiten Politik gemacht hat, kündigte eine "kontinuierliche Fortsetzung der bisherigen Fraktionsarbeit" an. Ziel müsse es sein, die Handschrift der CDU in der Kreis politik weiterhin deutlich sichtbar zu machen. Dies sei auch und gerade im Hinblick auf die im Juni 2009 anstehende Kommunalwahl erforderlich. Nach den Sommerferien stehen laut Henter gleich zwei große Themen auf der Tagesordnung: die Schulentwicklung ("Wir müssen auf gute Inhalte und eine gute Ausstattung achten"), und die Schülerbeförderung ("Nach den Ferien erfolgt die Nagelprobe, ob unsere politischen Forderungen umgesetzt worden sind"). Beim Gymnasium Schweich sei "ein erster Pflock eingeschlagen" worden. 2009 soll nach den Worten von Arnold Schmitt die energetische Sanierung von öffentlichen und privaten Gebäuden in den Dörfern ein politischer Schwerpunkt werden. Meinung Mainzer Profis am Kreis-Ruder Bernd Henter hat eine kontinuierliche Fortsetzung der Fraktionsarbeit angekündigt. Inhaltlich wird sich diese sicherlich kaum von der seines Vorgängers Rudolf Müller unterscheiden. Doch könnte der Wechsel durchaus das Klima im Kreisparlament beeinflussen. Im Gegensatz zu dem besonnenen, auf Konsens setzenden Müller ist Henter eher ein Hardliner. Er kann schon mal mit der Faust auf den Tisch hauen und laut werden, insbesondere wenn er es mit seinem "Lieblingsfeind", dem SPD-Fraktions-Chef Alfons Maximini zu tun hat. Beide sind Konzer, beide Landtagsabgeordnete, dann enden aber schon die Gemeinsamkeiten. Es könnte sein, dass die Landespolitik durch die Mainzer Profis, die jetzt die größten Kreistagsfraktionen führen, noch mehr in das Gremium hineingetragen wird als bisher. Die anstehende Kommunalwahl tut ihr Übriges. Da ist Zoff programmiert. a.follmann@volksfreund.deExtra CDU-Kreistagsfraktion: Ihr gehören 22 gewählte Kreistagsmitglieder an, auch Landrat Günther Schartz und die beiden Kreisbeigeordneten Dieter Schmitt und Manfred Wischnewski sind Christdemokraten. Die CDU koaliert in aller Regel mit der Freien Wählergemeinschaft (sieben Mitglieder) und der FDP (zwei). Diesem Block stehen gegenüber die SPD-Fraktion (zwölf Mitglieder) und - von Fall zu Fall - die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (drei). (alf)