AUS DEM ARCHIV Neue "Miss Hochwald" heißt Angelle

KELL AM SEE. Sehen und gesehen werden hieß es gestern bei der 46. Verbandsgemeinde-Tierschau in Kell am See. Das schlechte Wetter machte den Züchtern und Ausstellern einen dicken Strich durch die Rechnung, denn nur wenige hundert Menschen kamen, um ihr liebes Vieh zu begutachten und bei der Wahl zur neuen "Miss Hochwald" live dabei zu sein.

 Bürgermeister Werner Angsten (links) und Landrat Günther Schartz (rechts) beglückwünschen den Besitzer von "Angelle", der neuen "Miss Hochwald". Züchter Matthias Zens gewann die Wahl bereits vor einem Jahr. Foto: Anita Schack

Bürgermeister Werner Angsten (links) und Landrat Günther Schartz (rechts) beglückwünschen den Besitzer von "Angelle", der neuen "Miss Hochwald". Züchter Matthias Zens gewann die Wahl bereits vor einem Jahr. Foto: Anita Schack

"So ein Mistwetter", mögen sich die Züchter, Aussteller und Besucher gestern gedacht haben, als es bei der 46. Auflage der Verbandsgemeinde-Tierschau wie aus Eimern schüttete. Waren es in den Vorjahren stets tausende von Menschen, die sich das Großereignis nicht entgehen lassen wollten, kamen zur gestrigen Schau nur wenige hundert. "Kein Vergleich zu sonst", bemerkt Yvonne Philippi, die mit ihrer Tochter Lea bei der Schau ist, "viel zu nass, wir machen uns gleich auf den Heimweg". Diese Option hatten die anwesenden Züchter nicht. Schließlich waren ihre Tiere im Vorfeld eigens für die traditionsreiche Schau in Kell ausgewählt und für den großen Tag entsprechend gestylt worden. Rasierte Euter

"Wir haben unsere Kandidatinnen vorher mit Shampoo gewaschen, das ordentlich schäumt. Und rasiert, denn einzelne Zotteln am Euter sehen einfach nicht schön aus", sagt Züchter Matthias Zens, der zusammen mit seinem Bruder Stefan einen Hof in Musweiler im Kreis Bernkastel-Wittlich betreibt. Wie bereits im Vorjahr dürfen die Brüder Zens die frisch gekürte "Miss Hochwald" ihr Eigen nennen. Die Siegerkuh in diesem Jahr heißt "Angelle" und ist eine knapp sechsjährige Schwarzbunte, die bereits vier Kälbchen zur Welt gebracht hat. Auch auf ihre Milchleistung von mehr als 10 000 Liter im Jahr sind ihre Besitzer stolz. "Mit einem so umgänglichen und problemlosen Tier wie ,Angelle‘ macht es einfach Spaß zu arbeiten", lobt Matthias Zens seine Kuh. Dabei war die Entscheidung um den Titel der "Miss Hochwald" denkbar knapp, erklärt Preisrichter Karsten Krause im Anschluss an die Siegerehrung. Denn eine "gute Harmonie" hatten auch "Ihlen" und "Gritty", die es gleichfalls in die Endrunde geschafft hatten. Im Schauwesen spiele eben das Alter eine besondere Rolle. Krause: "Immerhin hat ,Angelle‘ vier Mal gekalbt, dafür sieht sie einfach gut aus. Da müssen die beiden Jüngeren erstmal hin." Doch nicht nur die 53 schönsten Milchkühe der Region standen im Mittelpunkt des Geschehens, viele weitere Vier- und Zweibeiner aus den Landkreisen Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich ließen sich vom fachkundigen Publikum - darunter prominente Gäste wie Bernhard Kaster (MdB), Alfons Maximini (MdL), Landrat Günther Schartz sowie Walter Clüsserath, Kreisvorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes Trier Saarburg - bestaunen und streicheln. Auch die 28 Pferde traten in mehreren Klassen und Rassen wie Haflinger, Warmblut und Friese gegeneinander an. Glänzend gestriegelt und mit Mähnen im Zick-Zack-Muster präsentierten sich die Schönheiten. Auch zwei Esel ließen sich bereitwillig streicheln - das allerdings außer Konkurrenz. Insbesondere die jüngsten Besucher hatten ihre helle Freude an den Kleintieren, die sich in einer Ecke des Geländes befanden. Die Seidenhühner, Streifengänse, Schwarzwaldziegen und Angora-Häschen komplettierten nicht nur das Muhen und Wiehern der Kühe und Pferde, sondern boten vor der grau verregneten Kulisse zudem einen umso farbenfroheren Anblick.

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