Neue Schilder braucht der Wald

HERMESKEIL. Knapp 2000 neue Schilder in Wald und Flur sind nötig: Damit später kein Wanderer auf die falsche Fährte gerät, ist eine gut sichtbare Markierung auf dem "Saar-Hunsrück-Steig" von entscheidender Bedeutung. Mit der Beschilderung des insgesamt 180 Kilometer langen neuen Premium-Wanderwegs wurde jetzt in der Verbandsgemeinde Hermeskeil begonnen.

 Sie wollen dafür sorgen, dass später kein Wanderer auf dem Saar-Hunsrück-Steig vom richtigen Weg abkommt. Mario Puderbach, Herbert Schindler und Andreas Pohl bringen im Wald bei Gusenburg die Markierungsschilder für den Premium-Wanderweg zwischen Trier beziehungsweise Mettlach und Idar-Oberstein an. Er wird am 30. Mai offiziell eröffnet. TV-Foto: Axel Munsteiner

Sie wollen dafür sorgen, dass später kein Wanderer auf dem Saar-Hunsrück-Steig vom richtigen Weg abkommt. Mario Puderbach, Herbert Schindler und Andreas Pohl bringen im Wald bei Gusenburg die Markierungsschilder für den Premium-Wanderweg zwischen Trier beziehungsweise Mettlach und Idar-Oberstein an. Er wird am 30. Mai offiziell eröffnet. TV-Foto: Axel Munsteiner

Sie sind - so weit es das Gelände zulässt - mit einem kleinen Unimog unterwegs, und sie müssen sich sputen. Bis Ende nächster Woche müssen Mario Puderbach und Andreas Pohl vom Bürgerservice Saarburg die 180 Kilometer lange Strecke des "Saar-Hunsrück-Steigs" zwischen Mettlach beziehungsweise Trier und Idar-Oberstein so beschildert haben, dass garantiert kein Wanderer im dichten Wald oder auf offener Flur die Orientierung verliert. Entscheidendes Kriterium

Die Markierung ist nämlich ein entscheidendes Kriterium für die erste Bewertung des grenzüberschreitenden Premium-Wanderwegs, mit der das Deutsche Wanderinstitut in der 17. Kalenderwoche beginnt. Im Herbst, wenn alle Bänke oder Tische am Wegesrand installiert sind, und auch die Schilder hängen, die die Entfernung zu nahe gelegenen Orten am Steig angeben, folgt noch eine zweite Zertifizierungsrunde. Das erklärte Ziel: "Wir hoffen alle auf ein gutes Ergebnis, das noch besser als das des Rhein-Steigs ist", sagt Herbert Schindler. Der Leiter der Hermeskeiler Tourist-Info begleitet Puderbach und Pohl an ihren ersten Arbeitstagen auf dem Steig. "Wir kennen ja selbst die Gegend nicht. Deshalb macht es Sinn, dass uns jede der 13 Gemeinden einen ortskundigen Fachmann zur Seite stellt, wenn wir in ihrem Gebiet unterwegs sind", sagt Puderbach. Von Puderbach und Pohl sind bei ihrem Einsatz Fähigkeiten gefragt, die später den Wanderern eben nicht abverlangt werden soll: höchste Konzentration und Pfadfinder-Tugenden. "Die Strecke soll später auch ohne Wanderkarte problemlos begehbar sein und muss so gut markiert sein, dass der Wanderer keine Probleme mit der Orientierung hat und stattdessen die Natur in vollen Zügen genießen kann", betont Schindler. Dafür rücken Puderbach und Pohl an und befestigen die handtellergroßen Tafeln mit dem Steig-Logo an Bäumen, Pflöcken und Ähnlichem. "Im Schnitt werden es wohl zehn Schilder pro Kilometer sein", rechnet Puderbach vor. Dabei müssen er, sein Kollege Pohl und Schindler in beide Richtungen denken. Denn die Markierungstafeln müssen sowohl für den Wanderer, der in Idar-Oberstein gestartet ist, als auch für den, der aus Trier beziehungsweise Mettlach gen Osten marschiert, gut zu erkennen sein. Die Philosophie, die sich mit einem Premium-Wanderweg verbindet, macht diese Aufgabe nicht leichter. Er verläuft vornehmlich auf schmalen Pfaden, Erd- und Graswegen sowie auf weichem Waldboden. Es geht also "über Stock und Stein", wie es so schön heißt. Breite "Forst-Autobahnen" oder gar asphaltierte Wege sind hingegen verpönt und würden bei der Zertifizierung mit Punktabzug bestraft. "Auf der freien Fläche, also beispielsweise wenn es übers Feld geht, ist die Markierung schwieriger als im Wald. Dort ist der Verlauf der Strecke meist eindeutig", berichtet Pohl von seinen ersten Praxiserfahrungen.Fertige Strecken bis Muhl und zur Burg Grimburg

An jeder Weggabelung, oder wenn die Richtung geändert wird, bringen er und Puderbach ein Markierungsschild an. Wenige Meter später installieren sie dann gleich eine zweite Tafel, die dem Wanderer bestätigt, dass er auf der richtigen Spur ist. Offiziell eingeweiht wird der "Saar-Hunsrück-Steig" zwar erst am 30. Mai. Wer bei diesem herrlichen Wetter am Wochenende aber noch nichts vor hat, für den hat Schindler einen guten Tipp parat. "Ab sofort können Wanderer zumindest in der Verbandsgemeinde Hermeskeil schon auf markierter Strecke den Saar-Hunsrück-Steig von der Burg Grimburg bis zu den Dollbergen bei Neuhütten-Muhl ablaufen."

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