Neue Spielfelder ersetzen roten Ascheplatz

Hermeskeil · Gute Nachrichten für die Schüler am Gymnasium Hermeskeil: Die seit Jahren sanierungsbedürftige Sportanlage wird ab diesem Sommer komplett umgestaltet. Als Ersatz für den maroden Fußball-Tennenplatz sind zwei Spielfelder geplant, die das ganze Jahr über genutzt werden können. Neue Anlagen gibt es auch für die Leichtathleten.

Hermeskeil. "Wenn es geregnet hat, haben wir hier eine Pfützenlandschaft. Und wenn es trocken ist, weht es die Asche über den ganzen Platz." So beschreibt Arno Ranft, Rektor des Gymnasiums Hermeskeil, den Zustand des schuleigenen Sportplatzes. Für den Unterricht sei die in die Jahre gekommene Anlage deshalb "nur bei ganz spezifischen Witterungsbedingungen überhaupt noch zu nutzen".
Das soll sich bald ändern. Auf Beschluss des Kreistags Trier-Saarburg wird die Freisportanlage in diesem Sommer umfassend saniert. Laut Kreisverwaltung bestehen schon "seit Jahren" Mängel an Tennenplatz, Laufbahn sowie an den Anlagen für Kugelstoßen, Weit- und Hochsprung. Diese seien wegen der "Auflockerung des Untergrundes" durch eine "unzureichenden Drainage nur teilweise nutzbar". Im Aschebelag des Fußballfeldes gebe es zudem viele "Vertiefungen und Verwerfungen".
Diese Mängel will der Kreis als Schulträger nun beheben - und nicht nur das. Entwickelt wurde ein neues Nutzungskonzept für die komplette Anlage. Dessen Kern: Der momentan sehr dominante 100 mal 65 Meter große Fußballplatz soll weichen. Statt dieses "Großspielfelds" plane man "verschiedene kleinere Einheiten mit zum Teil multifunktionaler auf den Schulsport abgestimmter Nutzung", teilt Martina Bosch, Pressesprecherin der Kreisverwaltung, mit. Dabei setze der Kreis auf "witterungsunabhängige, möglichst ganzjährig bespielbare Beläge".
Konkret geplant sind eine 110-Meter-Sprintbahn mit Auslaufzone, eine 200 Meter lange Laufbahn rund um ein Spielfeld aus Kunststoffrasen, neue Anlagen für Kugelstoßen, Weit- und Hochsprung und ein zweites kleineres Multifunktionsspielfeld mit Kunststoffbelag (siehe Grafik). Dazu sollen Zäune, Zuwegungen und Entwässerungssysteme erneuert und die alten Tribünen ersetzt werden.
Schluss mit Notlösungen

 Der Ascheplatz vor dem Hermeskeiler Gymnasium soll in ein grünes Kunstrasenfeld umgestaltet werden. TV-Foto: Christa Weber

Der Ascheplatz vor dem Hermeskeiler Gymnasium soll in ein grünes Kunstrasenfeld umgestaltet werden. TV-Foto: Christa Weber

Foto: (h_hochw )


Schulleiter Ranft sieht in dem neuen Konzept eine "deutliche Verbesserung" für den Sportunterricht. Bislang hätten die Schüler häufig auf "selbst abgemessenen Bahnen" ihre Leichtathletik-Übungen absolviert: "Da ist ganz viel improvisiert worden." Auch den Verzicht auf den großen Fußballplatz lobt der Rektor: "Das war einfach nicht mehr zeitgemäß." Um die vorhandenen Flächen besser zu nutzen, habe man sich Anregungen bei anderen Schulen in der Region geholt. "Das hat zu dem Umdenken geführt - hin zu einer kompakteren Anlage mit vielfältigen Möglichkeiten, von der wir natürlich hoffen, das wir sie viel häufiger nutzen können."
Sanierung und Umbau kosten laut Kreisverwaltung insgesamt etwa 850 000 Euro. Davon entfallen 675 000 Euro auf den Großteil der Arbeiten, die in einem ersten Bauabschnitt ab Ende Juli erledigt werden sollen. Geplant sei, die Tiefbauarbeiten bis zum Herbst abzuschließen, bei "guter Witterung" könne der gesamte Abschnitt noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Der Kreis gehe davon aus, dass die Schule die Anlage im Frühjahr 2017 wieder nutzen könne, teilt Sprecherin Bosch mit. Die restlichen Arbeiten würden in 2017 erfolgen, der Zeitpunkt werde mit der Schulleitung abgestimmt.
"Wir rechnen nicht damit, dass wir im ersten Halbjahr des neues Schuljahrs auf den Platz zurückgreifen können", sagt Ranft. Aber das sei kein Problem: "Wir verzichten gern auch ein paar Wochen länger auf eine Außenanlage, die wir sowieso kaum nutzen können, wenn wir dafür die deutlich bessere Anlage bekommen." Laut dem Schulleiter war eine Sanierung schon im Gespräch, als er vor sechs Jahren seinen Dienst am Gymnasium antrat: "Seitdem habe ich jedes Jahr den Antrag gestellt." Dass es bislang mit der Umsetzung nicht geklappt hat, ist laut Kreissprecherin Bosch eine Frage der Sanierungsprioritäten am Gymnasium. Ein dafür aufgestelltes Konzept habe "die vordringliche Sanierung des Gebäudebestandes" vorgesehen. 1999 sei außerdem eine weitere Sporthalle zwischen der Berufsbildenden Schule und dem Gymnasium gebaut worden, 2008 habe der Kreis die Halle am Gymnasium im Rahmen der Generalsanierung des Schulkomplexes saniert.

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