Neue Straßen sorgen für Diskussionsstoff

Neben der geplanten Erschließung des Neubaugebiets "Flachsheide II" sollen in diesem Jahr in Reinsfeld vier Innerortsstraßen auf Vordermann gebracht werden. Das bringt für die Anlieger einige Belastungen mit sich - vor allem finanziell. Aus diesem Grund stand das Thema "Straßenausbau" bei der Einwohnerversammlung in der Kulturhalle klar im Mittelpunkt.

 Für die Zuhörer war vor allem ein Thema bei der Einwohnerversammlung in Reinsfeld von Interesse. Sie waren gekommen, um Näheres über den bevorstehenden Ausbau von vier Innerortsstraßen zu erfahren. TV-Foto: Axel Munsteiner

Für die Zuhörer war vor allem ein Thema bei der Einwohnerversammlung in Reinsfeld von Interesse. Sie waren gekommen, um Näheres über den bevorstehenden Ausbau von vier Innerortsstraßen zu erfahren. TV-Foto: Axel Munsteiner

Reinsfeld. (ax) Die Interessenlage war eindeutig: Fast alle der 40 Zuhörer waren in die Kulturhalle gekommen, um Näheres zum Ausbau von Brühl-, Dörner-, Rindertanz- und Lindenstraße zu erfahren. Schnell abgehandelt wurden daher die Informationen über die Erschließung des Neubaugebiets "Flachsheide II". Im Mai wird damit begonnen. Ab Anfang Oktober sollen die Arbeiten so weit vorangeschritten sein, dass auf den insgesamt 32 Parzellen mit dem Häuserbau begonnen werden kann. Deutlich mehr Diskussionsstoff lieferte der Ausbau der vier Innerortsstraßen, der ebenfalls im Mai in Angriff genommen wird. Bei der Vorstellung der Planung wurden einige kritische Stimmen laut. "Das ist doch nur Stückwerk", monierte beispielsweise ein Anlieger, dass die Abwasserkanäle von den VG-Werken nur punktuell saniert werden. Werkleiter Andreas Schmitt und Planer Wolfgang Fuchs betonten jedoch, dass sich das so genannte Inliner-Verfahren, bei dem ein Kunststoffschlauch in das Kanalsystem eingezogen wird, vielfach bewährt habe. "Wir machen alles so, dass es die nächsten 30 Jahre hält", versicherte Schmitt. Beschwerden gab es auch, weil beispielsweise in der Brühstraße auf einigen Stücken Pflastersteine verlegt werden. Fuchs verwies aber darauf, dass der Gemeinderat diese Gestaltungsfrage so entschieden hätte. Im Spätherbst sollen Arbeiten fertig sein

Der Bauzeitenplan sieht so aus, dass die Arbeiten in drei Abschnitte aufgeteilt werden. Wenn der Kanal saniert und die Wasserleitungen neu verlegt werden, müssen die Straßen noch nicht ausgeschachtet werden und sind somit weiter befahrbar, informierte Bernhard Kronenberger von der bauausführenden Firma. Erst wenn es konkret an die Straßenherstellung geht, sei mit Einschränkungen zu rechnen. Im Spätherbst sollen die Arbeiten aber weitgehend abgeschlossen sein. Unklar sei nur, ob schon zu diesem Zeitpunkt die letzte Deckschicht auf die Fahrbahn aufgetragen ist. Eine Ausnahme ist die Lindenstraße, die zum Schluss an die Reihe kommt. Dort wird der Ausbau wohl bis zum Frühjahr 2008 dauern.Keine großen Debatten gab es über die Kosten, die auf die Anlieger zukommen. Das lag in erster Linie daran, dass sich die Gemeinde mit dem Gedanken trägt, vom bisher praktizierten Abrechnungsprinzip abzurücken. Bislang zahlen nur die direkten Anlieger der Straßen, die ausgebaut werden. Nach der Neuregelung des kommunalen Abgabegesetzes wird in Reinsfeld aber über die Einführung des wiederkehrenden Beitrags nachgedacht. Bei Straßenbau-Projekten würde dann das ganze Dorf veranschlagt, die Last also verteilt. Für diejenigen, die in der Vergangenheit schon Ausbaubeiträge bezahlt haben, gebe es aber Übergangsregelungen, betonte Hans-Josef Malburg von der VG-Verwaltung. "Sie bleiben 20 Jahre von dieser Solidaritätszahlung verschont." Bis Ende des Jahres werde der Rat über eine mögliche Änderung des Abrechnungssystems entschieden haben, sagte Ortsbürgermeister Rainer Spies (SPD).

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