Neue Straßen für Naurath/Wald

NAURATH/WALD. Seit sechs Monaten läuft in der kleinsten Ortschaft innerhalb der Verbandsgemeinde Hermeskeil ein großes Straßenausbauprojekt. Dessen Finanzierung beschäftigte jetzt einmal mehr den Gemeinderat.

Zunächst wurde mit einstimmigem Beschluss die Erschließungsbeitragssatzung von 1975 auf den neuesten Stand gebracht. Die neuen Regelungen betreffen vor allem die Tiefenbegrenzung und die Eckgrundstücke. Diese sind nach den neuen Regelungen zu zwei Straßen hin mit jeweils 50 Prozent beitragspflichtig. Die Erschließung des Neubaugebiets "In der Wies" hat begonnen. "Die Arbeiten werden 2004 endgültig abgerechnet", so Ortsbürgermeister Werner Weber. "Nach der Ausschreibung rechnen wir mit 89 000 Euro an beitragsfähigen Kosten." Abzüglich des Gemeindeanteils von zehn Prozent ergibt sich bei einer Fläche von 5700 Quadratmetern ein Betrag von 13,81 Euro pro Quadratmeter, der auf die Anlieger entfällt. Das Baugesetzbuch erlaubt es, bis zu 90 Prozent dieses Betrags als Vorleistung zu erheben. Das beschlossen die Naurather Gemeindevertreter jetzt einstimmig. Fällig werden die Anliegerbeiträge zum 1. Juli. Für die Finanzierung der Straßenbaumaßnahmen im Oberdorf ist der "wiederkehrende Betrag" von Bedeutung. Er ist für jedes Haushaltsjahr ausgewiesen und finanziert neue Investitionen in bereits bestehende Straßen. "In Anliegergesprächen mit betroffenen Grundstückseigentümern im Oberdorf wurden die für eine Nutzungseinheit entstehenden Kosten auf 6000 Euro geschätzt", so Weber. "Eine Nutzungseinheit entspricht einem normalen Wohngrundstück." Einschließlich der Beträge aus den Haushaltsjahren 2000 bis 2003 sind 5800 Euro je Nutzungseinheit als Vorausleistung auf den "wiederkehrenden Betrag" fällig. Die Beratung und Beschlussfassung zu diesem Tagesordnungspunkt provozierte ein kommunalpolitisches Kuriosum: Es blieben nur zwei Ratsmitglieder übrig, die in dieser Angelegenheit nicht befangen waren. Sie stellten dann die Vorlage der Verwaltung als Beschluss fest und legten die Fälligkeit des Betrages auf den 1. August - einen Zeitpunkt, an dem absehbar sein wird, dass der Straßenbau im Oberdorf fertiggestellt sein wird. "Die Verwaltung räumt eine Stundung ein", so Weber. Die Stundungszinsen liegen bei 0,5 Prozent des jeweils noch fälligen Betrages. Anträge sollten schriftlich bei der Verwaltung eingereicht werden. Weber teilte mit, dass der Ausbau der Kreisstraße im Unterdorf genehmigt ist. In den nächsten Wochen würden in diesem Bereich technische Grundlagenerhebungen durchgeführt. Zum Schluss der Sitzung hatte er noch eine gute Nachricht für all diejenigen, die Mobilfunksender in Wohnortnähe ablehnen: "Das Unternehmen E-Plus hat endgültig davon Abstand genommen, auf der Gemarkung Naurath/Wald eine Mobilfunkanlage zu bauen."

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