Neue Trompeten- und Orgelklänge

Hermeskeil · Zwischen Barock und zeitgenössischen Kompositionen schwankte das Osterkonzert, das der Förderverein Kirchenmusik in der Hermeskeiler Martinuskirche präsentiert hat. Die Oberlinger-Orgel ersetzte dabei ein Orchester, die Piccolo-Trompete erklang für eine Violine. Keine leichte Kost für 100 Zuhörer.

 Ein eingespieltes Team: Organist Alfred Müller-Kranich und Trompeter Stefan Butterbach beim Konzert in der Martinuskirche. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Ein eingespieltes Team: Organist Alfred Müller-Kranich und Trompeter Stefan Butterbach beim Konzert in der Martinuskirche. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Seit der Förderverein Kirchenmusik der Pfarreiengemeinschaft Hermeskeil diese Musikrichtung in die Hand genommen hat, muss immer wieder mit Überraschungen gerechnet werden - auch beim traditionellen Osterkonzert in der Pfarrkirche St. Martinus. Ein im wahrsten Sinne "eingespieltes" Team fand sich mit dem Trierer Kirchenmusiker Alfred Müller-Kranich und dem Fördervereinsvorsitzenden, Musikpädagogen und Trompeter Stefan Butterbach zusammen. Rund 100 Zuhörer erlebten, dass Kirchenmusik durchaus sehr modern klingen kann. Doch zunächst kam das Barock. "Das Trompetenkonzert in Es-Dur ist von Joseph Haydn damals für die neuartige Trompete mit Ventilen komponiert worden", erklärt Dekanatskantor Rafael Klar dem TV. Instrumente von 1750

Um 1750 herum kamen diese Instrumente auf, mit denen plötzlich viele Tonarten zu spielen waren. An der Oberlinger-Orgel aus dem Jahre 1994 zeigte der Trierer Hochschulmusiker seine ausgefeilte Improvisationskunst. "Das hören Sie so nur jetzt und nur einmal", weiß Klar und meint damit, dass der 58- jährige Organist seine Interpretation von Osterliedern frei erfindet, sie erklingen und verklingen. Das Werk entsteht in jedem Augenblick im Kopf des Interpreten. Immer wieder schimmerten dabei die Kirchenlieder durch, um wieder im gewaltigen Klang der Orgel aufgesogen zu werden.Überraschend auch das Violinkonzert Nummer 53 von Giuseppe Tartini. Butterbach spielte den Geigenpart auf der Trompete. Die Orgel ersetzte das imaginäre Orchester. "Sowas ist schon ein Wagnis", meint Klar dazu. Ganz modern wurde es, als der Klang von Olivier Messiaens Halleluja der Seele die Orgelpfeifen verließ. Hier zeigte sich, wie spirituell Ostern sein kann. Auch bei Frigariana, der Trompetenkomposition von Eugene Bozza (1905-1991) gesellte sich die Orgel dazu.Obwohl dieses Konzert keine leichte Kost war, gab es für die beiden virtuosen Interpreten stehenden Applaus für diesen besonderen musikalischen Abschluss der Osterfeiertage. dothfoerderverein-kirchenmusik-hermeskeil.deExtra

Die nächsten Konzerte des Fördervereins Kirchenmusik: Sonntag, 28. April, um 16 Uhr in St. Antonius von Padua, Züsch: Benefizkonzert für die Pfarrkirche Züsch mit dem Musikverein und MGV Neuhütten, der Kirchenchorgemeinschaft Gusenburg, Hermeskeil, Züsch und dem Projektchor Züsch. Freitag, 10. Mai, um 19 Uhr in der Kirche Johannes der Täufer, Damflos: Gitarrenensemble Allegristas, Wittlich, Rafael Klar an der Orgel. Samstag, 1. Juni, um 19 Uhr in St. Martinus, Hermeskeil: "Sende dein Licht" mit dem Speechor Trier und Leonie Klein am Marimbaphon. doth

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