Neue Zielgruppen im Visier

Rund 18 000 Besucher hat das Hunsrückhaus im Jahr. Damit es noch mehr werden, will die Hunsrückhaus-Chefin Almuth Brandstetter die Öffentlichkeitsarbeit intensivieren und neue Zielgruppen ansprechen.

 Die Leiterin der Umweltbildungsstätte am Erbeskopf setzt auf Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit: Gemeinsam mit Bernd Lischke hat Almuth Brandstetter ein neues Konzept für Schüler der Orientierungsstufe im Labor entwickelt. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Die Leiterin der Umweltbildungsstätte am Erbeskopf setzt auf Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit: Gemeinsam mit Bernd Lischke hat Almuth Brandstetter ein neues Konzept für Schüler der Orientierungsstufe im Labor entwickelt. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Erbeskopf. Vor genau einem Jahr hat die heute 39-jährige Almuth Brandstetter im Hunsrückhaus ihre Zelte aufgeschlagen. Die neue Leiterin hatte damals im Pressegespräch gesagt, sie wolle das Rad nicht neu erfinden, sondern auf den vorhandenen Stärken aufbauen. Ihrer Einstellung ist sie treu geblieben. Das Programm könne sich sehen lassen. Besonders stark gefragt ist das Ferienprogramm für Kinder. Das sei meist ausgebucht.

Allerdings gibt es nach Brandstetters Einschätzung Nachholbedarf bei Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Der Internet-Auftritt des Hunsrückhauses sei "nicht verkehrt, aber auch nicht gut gepflegt". Doch das Internet werde immer wichtiger. In diesen Bereich will sich die gelernte Diplomgeografin erst einmal "hereinfuchsen".

Chancen bieten die vor einem Jahr freigewordenen Räume der Hunsrück-Touristik. Brandstetter kann sich gleich drei unterschiedliche Nutzungen vorstellen: etwa als Veranstaltungsküche im Zusammenhang mit Kräuter- oder Pilzwanderungen oder im Zusammenhang mit gesunder Ernährung, als Werkraum oder für einen Verkaufs-Shop. Letztlich werde die Entscheidung allerdings im Zweckverband Erbes kopf gefällt.

Bei "stagnierenden Besucherzahlen" von rund 18 000 im Jahr hat sie sich vorgenommen, vor allem neue Zielgruppen zu erschließen. Im vergangenen Jahr hatte sie explizit die Motorradfahrer im Visier. Am Sonntag fand die erste geführte Motorrad-Tour durch den Hunsrück mit Informationen über Land, Leute und Geschichte statt. Die Veranstaltung wird wiederholt, ist sie sich schon sicher.

Die Fühler hat Brandstetter auch in Richtung Bundeswehr ausgestreckt, genauer gesagt zum Standort Idar-Oberstein. Noch mehr als bisher will sie die Schulen ansprechen. Während teilweise ganze Grundschulen gleichzeitig an Programmen der Umweltbildungseinrichtung teilnehmen, sind Schüler der Orientierungsstufe eher seltene Gäste. Für diese hat Brand stetter gemeinsam mit dem Umweltpädagogen Bernd Lischke ein Konzept entwickelt. Lischke ist bei den Landesforsten beschäftigt, hat allerdings einen Sitz im Hunsrückhaus.

Unter dem Motto "Tatort Labor" wollen die beiden die Neugierde der Schulkinder wecken. Unter dem Motto soll beispielsweise "Lichtscheues Gesindel" unter die Lupe genommen werden, zum Beispiel "Teufelsfratzen", wie die Larven der Kohlschnaken genannt werden. Auch anderen Lebewesen sollen die jungen Forscher ihre Geheimnisse abluchsen. Unterm Mikroskop können sie bis ins Mark schauen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort