Man merkte dem Vorsitzenden Bruno Thiel während seiner Begrüßung an, dass der Abend ein besonderer werden sollte. "Wir haben uns vorgenommen, heute das Beste zu geben, deshalb haben wir uns vorbereitet und in den vergangenen Monaten zahlreiche Proben absolviert", gab er bekannt und stellte gleichzeitig den neuen Dirigenten des Vereins vor. Eckard Jullien heißt der neue Mann, 45 Jahre alt, der seit etwa einem halben Jahr den Verein musikalisch führt. An diesem Konzert würde er gemessen werden, das war klar. Da er auch als Leiter der Musikjugend fungiert, stellte er deren derzeitigen Leistungsstand unter Beweis. "Haben Sie Verständnis dafür, dass die Jungen und Mädchen nur zwei Stücke zum Vortrag bringen", teilte er mit. "Besser zwei gut, als mehrere so dahin gespielt." Eine lobenswerte Einstellung. Dann sammelte sich das große Orchester zum Konzert. Und bereits nach den ersten beiden Stücken entschied der Beifall der rund 250 Musikinteressierten: Zerf kann stolz auf seinen Verein und der Verein kann stolz auf seinen neuen Dirigenten sein. Denn die Wahl war offensichtlich gut getroffen worden. Lohn für die lange Übungsphase

Zur Einführung kam der Marsch "Anno neun" von Friedrich Eichberger, und auch mit der Ouvertüre "Klingendes Land" von Sepp Tanzer konnte man die Handschrift des "Neuen" schon rasch erkennen. Mit "The Phantom of the opera Medley" von Andrew Lloyd Webber war man sich sicher: Der Verein "Lyra" hat eine gute Wahl getroffen. So, wie ein sinfonisches Blasorchester klingen soll, so klang der Zerfer Verein. Prägnant, voller Harmonie, bestens abgestimmt in allen Registern, präsentierte sich das Orchester und belohnte so selbst die lange Übungsphase. Die Polka "Polkafeuer" von Rudolf Strubl und Frantisek Manas und "Fiesta Della Costa" von Luc Gistel sorgten für die leichte und die rhythmische Muse und mit "A Tribute to Gilbert Bécaud" von Roland Kerner bewältigte das Orchester unter starkem Beifall Erinnerungen wie "Que sera ma vie", "C'est la Rose" und "Überall blühen Rosen", die nicht nur wegen des Bekanntheitsgrades der Stücke vom Publikum gefeiert wurden. Nach der Pause ging es weiter mit "Ross Roy", einer Ouvertüre von Jacob de Haan, "Mamma Mia! The Musical” von Peter Kleine Schaars und der Polka "Mit Schwung und guter Laune" von Roland Kohler. Den Schluss eines niveauvollen Abends bildeten "Sax in Swing" von Hans Eibl, "Trompetergrüße" von Fritz Krüger und "Dejvicanka Polka" von Karl Stastny. Mit der Jugendehrennadel mit Silberkranz für fünf Jahre aktives Musizieren ehrte Erwin Berens, Leiter der Gruppe Hochwald im Kreismusikerverband, Magdalena Frank, Yvonne Prinz, Annika Schad, Franziska Thiel und Eva Wagner. Das Silberne Ehrenzeichen für 20-jährige Zugehörigkeit erhielten Markus Becker und Claudia Marx. Jörg Wagner erhielt für 30-jährige Treue das goldene Ehrenzeichen, und mit dem Goldenen Ehrenzeichen mit Ehrenbrief wurde Hermann Müller geehrt, der 40 Jahre lang dem Verein musikalisch treu gewesen ist. Durch das Programm führten Yvonne Prinz, Eva Wagner, Magdalena Frank und Franziska Thiel.