Nichts ist unmöglich

Die weitere Entwicklung des Hermeskeiler Konversionsgeländes bietet nach Ansicht von Stadtplaner Klaus Zimmermann gute Chancen. Zimmermann stellte dem Zweckverband die Rahmenplanung für die frühere Kaserne und den Standortübungsplatz vor. Danach hat der Zweckverband neue Prioritäten formuliert: Mit höchster Dringlichkeit soll nun die Ansiedlung von Logistik-Unternehmen und eines Autohofs für LKW geprüft werden.

Hermeskeil. Mit durchaus sorgenvollen Mienen gingen die Mitglieder des Zweckverbands Konversion in ihre jüngste Sitzung. Schließlich sollte Klaus Zimmermann (ISU Bitburg, Immissionsschutz-Städtebau-Umweltplanung) ihnen den Rahmenplan für die frühere Hochwaldkaserne und den Standortübungsplatz vorstellen.Doch die Ängste zerschlugen sich schnell. Die Analyse des Stadtplaners machte den Zweckverbandsmitgliedern Mut. Gebäude und Infrastruktur des ehemaligen Bundeswehrstandorts sind in guter Verfassung. "Sowohl die Infrastruktur mit Wasserversorgung und Abwasser als auch den Straßen sowie der Zustand der Gebäude sind in weitaus besserem Zustand als viele ehemalige amerikanische und französische Militärgelände", sagte Zimmermann. Nutzungen sollen sich nicht gegenseitig behindern

Auch die von der Landespflege als besonders schutzwürdig angesehenen "28er-Gebiete" auf dem Gelände schränken die Nutzung nicht übermäßig ein. "Gerade in diesem Punkt hatten wir schon etwas Panik", gestand der Zweckeverbandsvorsitzende und VG-Bürgermeister Michael Hülpes. Bei den Möglichkeiten, die sich für die Entwicklung des Geländes ergeben, sieht Zimmermann nur wenige Einschränkungen. "Vieles ist möglich, doch Sie müssen darauf achten, dass die Nutzungen sich nicht gegenseitig behindern." Aus den zahlreichen Vorschlägen des Planers kristallisierte sich schnell eine Variante heraus, die im Zweckverband auf viel Gegenliebe traf. Im südöstlichen Bereich des Standortübungsplatzes kann sich Zimmermann einen Autohof und ein Logistikcenter vorstellen. In einer ersten Phase könnten dort mühelos 50 LKW-Parkplätze angeordnet werden. "Wichtig ist aber auch, dass sie hier Entwicklungspotenziale bis zu 150 Stellplätzen offen halten", sagte Zimmermann. Der entscheidende Pluspunkt: Eine neue Zubringerstraße soll den Standort über die ehemalige Panzerstraße direkt an die Autobahn anbinden. "Man sollte den Konflikt mit den Anwohnern vermeiden und keine zusätzliche Belastung für die Gusenburger Straße erzeugen", rät Klaus Zimmermann.Ein zweiter Schwerpunkt sollte nach Ansicht des Stadtplaners die naturnahe Nutzung im Bereich der ehemaligen Kaserne sein. Auch hier bietet sich nach Ansicht von Zimmermann ein ganzer Katalog an Entwicklungsmöglichkeiten, vom Jugendhotel zum Reiterhof bis hin zu einem keltischen Erlebnisdorf oder einem Wohnmobil-Stellplatz. Für den VG-Bürgermeister Michael Hülpes bietet sich mit diesen beiden Schwerpunkten eine gute Möglichkeit, das Gelände zu entwickeln. Es lägen dem Verband bereits 44 Anfragen von Interessenten vor. Über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Trier-Saarburg wurden auch schon die Entwicklungschancen eines Autohofs überprüft. "Ein Autohof hat aus wirtschaftlicher Sicht gute Chancen. Wir sollten nur schnell unsere Pläne anmelden", meinte Hülpes.Auch für Hermeskeils Stadtbürgermeisterin Ilona König ist die Idee eines Autohofs und Logistikcenters sinnvoll. Eine klare Absage erteilte sie aber möglichen Plänen, "kleinteiliges Gewerbe" auf das Gelände zu locken. "Wir haben in der Stadt noch genügend Flächen für Handwerker und kleine Betriebe." Udo Moser, Sprecher der Hermeskeiler Stadtratsfraktion Bürger für Bürger, regte an, in der Umgebung eines Autohofs über ein Kino, Schnellrestaurants wie McDonalds oder Burger King und Unterkünfte nachzudenken. "Entsprechende Nachfragen gab es schon. Wir müssen nun nur schnell vorankommen."Landrat Günther Schartz stellte die Frage an seine Verbandskollegen, ob man der Fremdenverkehrsnutzung noch die erste Priorität einräumen solle. Seiner Meinung nach sei die Ansiedlung eines Autohofs eine Chance, die man nutze solle. In einer Abstimmung legte sich der Zweckverband darauf fest, zunächst die Ansiedlung eines Autohofs und eines Logistikcenters für LKW zu prüfen und voranzutreiben. Ein zweiter Schwerpunkt soll die naturnahe Nutzung sein. Meinung Der Stein der Weisen Es scheint, als habe der Zweckverband Konversion in Hermeskeil den Stein der Weisen gefunden. Mit der Vorstellung des Rahmenplans durch das ISU-Planungsbüro Bitburg wird die künftige Nutzung des ehemaligen Militärgeländes endlich konkret. Und die Ausrichtung auf einen Autohof mit angeschlossener Infrastruktur verspricht dem Konversionsstandort gute wirtschaftliche Aussichten. Hier könnten viele Arbeitsplätze entstehen. Gleichzeitig bleibt genügend Platz und Raum, um auch die Karte "naturnahe Nutzung" zu spielen. Der entscheidende Punkt ist aber die neue Zuwegung. Denn eine neue Autobahnanbindung soll dafür sorgen, dass die Anwohner nicht belastet werden. Recht einfach, aber genial. h.waschbuesch@volksfreund.de

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