Noch ist nichts entschieden

Erst im Juli wird sich entscheiden, ob es ein Bioenergiedorf Grimburg geben wird. Nach dem an Bedingungen geknüpften "Ja" des Ortsgemeinderates will der VG-Rat am 30. Juli über die Änderung des Flächennutzungsplanes beraten. Zuvor trifft sich der Investor Pfalzwerke mit Vertretern von Ortsgemeinde und Bürgermeister Michael Hülpes.

Grimburg. Zwei Monate sind vergangen seit dem vom Gemeinderat Grimburg mühsam erkämpften "Ja" zum Bioenergiedorf. Doch bisher hat sich nicht viel getan. Gestern Abend hat der Investor Pfalzwerke im Hermeskeiler Rathaus nun erneut das Vier-Millionen-Euro-Projekt vorgestellt. Und zwar nichtöffentlich vor Ratsmitgliedern der Verbandsgemeinde sowie aus Gusenburg und Grimburg. Denn bisher haben sich nur die Grimburger mit den Plänen beschäftigt, denen eine Kooperation von Gemeinde und IfaS-Institut (Umwelt-Campus Birkenfeld) zugrunde liegt.Nächster Schritt: Änderung des Flächennutzungsplans

Der nächste Schritt wird laut Grimburgs Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber die Änderung des Flächennutzungsplans sein, eine baurechtliche Voraussetzung. Weber hatte dies bereits in der Sitzung des Hermeskeiler Verbandsgemeinderates Mitte Juni erwartet. Doch Bürgermeister Michael Hülpes habe ihm zugesichert, das Thema werde am 30. Juli verhandelt. Laut Weber ist der Investor aber "an der Sache am Arbeiten". Seines Wissens sei auch schon Biomasse siliert, denn Ziel sei, möglichst noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten zu beginnen.Bürgermeister Hülpes bestätigt, dass Ende Juli über die beantragte Änderung des Flächennutzungsplans entschieden werden soll. Derzeit gebe es "Abstimmungsgespräche" zwischen Investor und Verbandsgemeinde. Und zwar einerseits wegen der im Ratsbeschluss formulierten Forderungen, auf die die CDU-Fraktion bestanden hatte (der TV berichtete mehrmals). Andererseits seien aber auch Gespräche erforderlich wegen planerischer Details wie der Ausstattung der Anlage oder emissionsrechtlicher Dinge. Außerdem müssten ja auch die Träger öffentlicher Belange gehört werden, also alle direkt oder indirekt beteiligen Behörden und Institutionen. Daher sei noch eine ganze Menge Detailarbeit erforderlich. Immerhin sehe die Planung "eine Zentralheizung für ein ganzes Dorf" vor, was daher auch mit anderen Versorgern sowie wegen des Straßenbaus mit der Kreisverwaltung besprochen werden müsse. Hülpes geht daher davon aus, dass sich das Ganze noch "bis zu Beginn des nächsten Jahres" ziehen wird. Baubeginn könnte frühestens 2009 sein. Vorausgesetzt, es laufe alles problemlos.Aus Sicht des Investors kann derzeit allerdings von einer "Freigabe" des Projektes keine Rede sein. "Wir haben da noch Klärungsbedarf", kommentiert Projektleiter Andreas Krebs. Es gebe zwar einen Gemeinderatsbeschluss. Doch in diesem seien "Dinge formuliert, die erfüllt werden müssen, um die Investition zuzulassen". So hatte die CDU als stärkste Fraktion darauf gepocht, die Pfalzwerke sollten die gesamten Wegebaukosten tragen, eine Konzessionsabgabe zahlen und einem Bauern die Nicht-Beeinträchtigung seiner Existenz zusichern. Laut Krebs ist für Juli ein Gespräch im Hermeskeiler Rathaus vorgesehen, an dem der Grimburger Gemeinderat, Vertreter der Pfalzwerke und Bürgermeister Hülpes teilnehmen werden. "Danach wird man weitersehen."

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