Nur wenige Streitpunkte

HERMESKEIL. Die vertraglichen Weichenstellungen für den geplanten Bau des Ruwer-Hochwald-Radwegs, die Frage, welche städtischen Straßen in den Jahren 2005 und 2006 ausgebaut werden sollen und Werbeaktionen, die Investoren von einer Ansiedlung im Industriegebiet "Grafenwald" überzeugen sollen - das waren die zentralen Themen in der Stadtratssitzung in Hermeskeil.

Dass Bürgermeisterin Ilona König (CDU) am Dienstag den Beigeordneten Karl Heil bitten musste, die Heizung im Rathaussaal abzudrehen, lag keineswegs daran, dass es bei der Zusammenkunft des Stadtparlaments besonders hitzig zugegangen wäre. Im Gegenteil: Wer angesichts der letzten Sitzung vor der Wahl einen heftigen verbalen Schlagabtausch zwischen den vier Bürgermeister-Kandidaten erwartet hätte, sah sich - abgesehen von einigen Wortgeplänkeln - getäuscht. Im Anschluss an die Vorstellung der Pläne für den Ruwer-Hochwald-Radweg (Bericht folgt) gab es lediglich bei der Entscheidung über zwei Vertragswerke, die im Zusammenhang mit dem Radweg-Bau stehen, zwei Gegenstimmen aus den Reihen der SPD-Fraktion. Während eine Verwaltungsvereinbarung festlegt, mit welchem Anteil sich die einzelnen Anlieger-Kommunen (die Stadt Trier, die VG Ruwer und Kell am See sowie die Gemeinde Reinsfeld und die Stadt Hermeskeil) an den Bau- und Unterhaltungskosten für den Radweg beteiligen, gestattet die DB Netz AG in einem Pachtvertrag der Stadt die Nutzung eines Teils der früheren Bahnstrecke im Bereich Autobahnauffahrt Reinsfeld bis zur Firma "Ranolith" als neue Radtrasse. Wegen einiger strittiger Fragen in diesem Vertragsentwurf wurden Bürgermeisterin und Verwaltung von der Ratsmehrheit jedoch beauftragt, diese Punkte mit der Bahn nachzuverhandeln. Sein "Nein" sei prinzipieller Natur, begründete der SPD-Fraktionschef Norbert Klinger seine persönliche Haltung. "Der Radweg ist eine freiwillige Leistung, die das Kapital der Stadt langfristig bindet, so dass bestehende Infrastruktur-Einrichtungen möglicherweise zurückstehen müsssen", sagte Klinger auch mit Blick auf die ungesicherte Zukunft des Freibads. Ansonsten passierten die einzelnen Tagesordnungspunkte aber einstimmig den Rat. Das galt auch für die Festlegung des Straßenausbauprogramms in den Jahren 2005 und 2006. "Gebuddelt" werden soll dann unter anderem im Rascheider Weg in Höfchen, im Parkweg sowie in der Breslauer und der Königsberger Straße. Auf Nachfrage von Udo Moser (BFB), der den "desolaten Zustand" des Mühlenwegs monierte, kündigte Heil, zuständig für den Geschäftsbereich Straßenbau, dort eine "Oberflächenbehandlung" der beschädigten Asphaltdecke an.Werbung für den "Grafenwald" in München

Im Rahmen der Wirtschaftsförderung beschloss der Rat zudem, dass sich die Stadt an einem Gemeinschaftsstand der Region Trier auf einer Münchner Fachmesse beteiligen wird. Dort soll Firmen die Ansiedlung im Industriegebiet "Grafenwald" schmackhaft gemacht werden. Die Beteiligung an diesem Stand, an dem unter anderem der Industriepark Föhren vertreten ist, soll die Stadt aber maximal 9000 Euro kosten. Denn bei einem Haushaltsansatz von 18 000 Euro für Wirtschaftsförderungs-Aktionen, der nicht überschritten werden sollte, dürfe die regionale Vermarktung nicht vernachlässigt werden, so die einhellige Meinung. Geplant sind in diesem Bereich in 2004 Ausgaben für zwei Anzeigen in Höhe von 9000 Euro.

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