Ortsgemeinde plant eigenes Energienetz

Züsch · Züsch will per Studie die Wirtschaftlichkeit der Nahwärmeversorgung prüfen lassen. Zahlen müssten die Bürger dafür wenig.

 Ortsbürgermeister Hermann Bernardy (rechts) und Ratsmitglied Ulrich Frohn an einem Holzlagerplatz mit Blick auf Züsch und Photovoltaikanlage. Ein Nahwärmenetz könnte mit Hackschnitzeln aus dem Gemeindewald gespeist werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Ortsbürgermeister Hermann Bernardy (rechts) und Ratsmitglied Ulrich Frohn an einem Holzlagerplatz mit Blick auf Züsch und Photovoltaikanlage. Ein Nahwärmenetz könnte mit Hackschnitzeln aus dem Gemeindewald gespeist werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Züsch Ein Sanierungsgebiet, der bevorstehende Ausbau der Ortsdurchfahrt, Überlegungen für ein Nahwärmenetz und der Gemeindewald. Die Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates Züsch zeigt, dass sich im Ort einiges tut.
Einen entscheidenden Schritt voran ging es in Sachen Nahwärme. Wie vom Rat einstimmig beschlossen, wird die Verbandsgemeindeverwaltung nun Zuschüsse für eine etwa 41 300 Euro teure Machbarkeitsstudie beantragen. "Mehr machen wir heute nicht", betonte Ortsbürgermeister Hermann Bernardy. Ein solches Vorhaben müsse "sauber, offen und ehrlich" geprüft und vorbereitet werden.
Um die Bürger umfassend zu informieren, will eine Gruppe um Ratsmitglied Ulrich Frohn zu gegebener Zeit von Haus zu Haus gehen. Beauftragt wird das Projekt laut Bernardy erst nach Sicherstellung einer Finanzierung. Die der Studie scheint gesichert: Nach bis zu 65 Prozent Zuschuss der KfW-Förderbank und maximal 30 Prozent des Landes müsste die Gemeinde eventuell nur fünf Prozent, ehrenamtliche Leistungen eingerechnet, übernehmen.
Ein Nahwärmenetz könnte im Zuge des bevorstehenden Ausbaus der L 166 realisiert werden, wie bei einer Anliegerversammlung angesprochen. Denn wenn die Ortsdurchfahrt wie berichtet 2018 erneuert wird, wird sowieso gebaggert, weil neue Kanal- und teils auch Wasserleitungen verlegt werden.
Bisher gibt es in der Verbandsgemeinde (VG) nur in Hermeskeil und Reinsfeld solche Netze, sagt Bürgermeister Michael Hülpes. Den aktuellen Straßenbauplänen stimmte der Züscher Rat nun zu. Zwei Einwände von Anwohnern und Hinweise eines Ratsmitglieds sollen geprüft werden. Laut Beitragsexperte Hans-Josef Malburg beginnt die Straßenbaubehörde nun mit der Detailplanung und der Kostenermittlung.
Für das Sanierungsgebiet beschloss der Rat vorbereitende Untersuchungen des mit der Planung beauftragten Kaiserslauterner Büros. Unterstützt von Eigentümern, die in dem knapp neun Hektar großen Gebiet von Steuervergünstigungen profitieren könnten, soll die jeweilige Sanierungsbedürftigkeit einzelner Gebäude ermittelt werden. Die Grenzen des Areals können laut Timo Jansen von den Werken der Verbandsgemeinde noch verändert werden.
Vor einer geplanten Bürgerversammlung will der Rat erneut über Details sprechen.

FORSTWIRTSCHAFT UND PHOTOVOLTAIKANLAGE


Extra

Der neue Revierförster Jörg Clemens stellt den Forstwirtschaftsplan vor. Circa 6000 Euro fließen in die Gemeindekasse. Für 2017 ist ein Plus von knapp 4000 Euro kalkuliert. Gefällt werden sollen etwa 470 Festmeter Holz, vorwiegend Fichte. Beim Pflanzen setzt Clemens auf einen Mix von Fichte und Douglasie, wovon beide Baumarten profitierten. Während die flach wurzelnde Fichte eher von Windbruch betroffen ist, geht die Douglasie ins Geld, weil sie als Wildleckerbissen in jungen Jahren stärker vor Verbiss geschützt werden muss. Bernardy informierte zudem über die im Dorf nicht unumstrittene Photovoltaikanlage, die sich im ersten Jahr für die Gemeinde rechnet. Von 80 454 Euro Einspeisevergütung blieben nach Abzug der Kosten sowie von Zins und Tilgung für die getätigte Investition 28 906 Euro Überschuss.

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