Passende Rolle für Reinsfelder Original

REINSFELD. (spo) Der Film "Die Wilderer vom Hochwald", heute Abend ab 19 Uhr in der Reinsfelder Kulturhalle zu sehen, wurde um eine Szene mit einem Reinsfelder Original ergänzt: Emil Haller spielt einen Pastor.

Reinsfelds Ortsbürgermeister Rainer Spies war der Initiator. "Der Produzent des Films, Willi Graf, fragte mich, ob es einen Bürger in Reinsfeld gebe, der sich für diese Rolle eignet" Gesucht wurde ein stattlicher, nicht überernährter Mann, der einen Pastor spielen sollte. "Spontan fiel mir Emil Haller ein." Denn dieser ist im Dorf sehr bekannt und bringt schon einige Bühnenerfahrung mit. "Ich bin jahrelang bei Kappensitzungen aufgetreten und habe schon mit 18 Jahren Theater gespielt", sagt Haller. Der 70-jährige war deshalb sofort bereit, den Pastor zu spielen. Seine Szene wurde am Kapellchen in Schillingen gedreht. Von Lampenfieber war bei Emil Haller keine Spur. "Damit hatte ich noch nie Probleme", sagt er. Deshalb hatte Haller auch kein Problem, seine Rolle in den Kontext des Films einzufügen. "Eine Schande für den Hochwald, was sie unserem Dorf angetan haben", sagt er in seiner Filmszene zu dem Jagdaufseher. Über viele Jahre hinweg hat der Regisseur Willi Graf mit seiner Frau Beate und Kameramann Rudi Heinz seinen Film gedreht. Mit 120 Laiendarstellern aus 42 Orten der Region Hochwald und darüber hinaus entstand nicht nur ein Heimatfilm, sondern auch ein Dokument über die Sprache und die Landschaft des Hochwalds. Denn der Dialekt ist die beherrschende Sprache des Films. Die Menschen sprechen, wie sie es in ihrem Alltag tun, nichts ist gekünstelt, nichts ist geglättet. Auch erhebt der Film bewusst keinen hohen intellektuellen Anspruch. Die erfundene Geschichte ist einfach gehalten, so dass dem Filmemacher Spielraum zu situations- und personalbedingten Änderungen des Drehbuches gegeben war. Dass dieser Film zustande kam und letztendlich beendet werden konnte, ist dem uneigennützigen Engagement der Laiendarsteller und dem unermüdlichen Einsatz des Regisseurs und vieler freiwilliger Helfer zu verdanken. Da die Handlung des Films in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts spielt, wurden viele Requisiten aus dieser Zeit aufgeboten. "Die Wilderer vom Hochwald” ist die Geschichte des Andreas Zender. Nach Jahren des Wilderns und der Verfolgung durch Behördenwanderte Zender nach Brasilien aus. Auf einer Großbildleinwand werden heute Abend in der Reinsfelder Kulturhalle, 19 Uhr, gleich zwei Filme gezeigt, die beide einen besonderen Bezug zum Hochwald haben. Als Vorfilm wird der Farbtonfilm "Reinsfeld 1967” des Heimatvereins Reinsfeld gezeigt. Danach folgen "Die Wilderer vom Hochwald”.

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