Planer stellen Details zum Ausbau der Zerfer Ortsdurchfahrt vor

Zerf · Bei diesem Großprojekt müssen Autofahrer und Anlieger viel Geduld aufbringen: Die Bundesstraße 407 wird in der Ortsdurchfahrt Zerf abschnittweise auf Vordermann gebracht - und das wird eine langwierige Angelegenheit.

Planer stellen Details zum Ausbau der Zerfer Ortsdurchfahrt vor
Foto: SANDRA_WELTER www.sandrawelter.

Es ist ein Mammutprojekt, das auf die Zerfer Bürger und die beteiligten Planer und Baufirmen zukommt: Die Zerfer Ortsdurchfahrt (B 407) wird auf einer Länge von 970 Metern ausgebaut. Über den genauen Ablauf der Arbeiten haben sich am Mittwochabend etwa 60 Bürger in der Ruwertalhalle informiert. Dort erklärten Vertreter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) und der Verbandsgemeinde-Werke Kell am See, was Autofahrer und Anlieger in den kommenden knapp zweieinhalb Jahren erwartet.

Was wird gemacht? 4800 Fahrzeuge, darunter 192 schwere Laster, rollen durchschnittlich pro Tag durch Zerf. Diese Belastung sei ein Grund dafür, dass die Ortsdurchfahrt "in die Jahre gekommen ist", erklärte Winfried Schmitt vom LBM. Deshalb werden Fahrbahnen, Gehwege und Parkstreifen erneuert. Zusätzlich passiert einiges im Untergrund: Die Werke der Verbandsgemeinde (VG) Kell am See verlegen neue Wasserleitungen, Abwasserrohre und Hausanschlüsse, in Teilstücken werden zudem Gas-, Strom- und Telefonkabel erneuert.

Wann geht es los? Am 31. August sollen die Arbeiten hinter dem Kreisverkehr, etwa in Höhe des neuen Gewerbegebiets, beginnen. Der Ausbau wird in insgesamt sechs Abschnitte unterteilt (siehe Grafik unten). Wo gebaut werde, betonte Schmitt, müsse dies unter Vollsperrung des jeweiligen Abschnitts erfolgen. "Sobald die Baustelle weiterzieht, wird der vorherige Abschnitt für die Anlieger wieder befahrbar gemacht."

Die Bauabschnitte: Der erste Abschnitt endet kurz vor der Einmündung in die Deeswiese und wird die Arbeiter bis zum Jahresende beschäftigen. Zunächst sollen dort die Zufahrt ins Gewerbegebiet und eine Überquerungshilfe für Fußgänger angelegt werden. Ende Februar 2017 geht es weiter bis hinter die Einmündung zur Henterner Straße. Dort wird nicht voll ausgebaut, auch die Kanäle sind laut Werkleiter Jörg Jost besser in Schuss als in den übrigen Abschnitten.
Im Juni folgt das kleinste Teilstück: Die Brücke über den Großbach wird saniert und erhält neue Geländer. Fußgänger können während der sechs bis acht Wochen Bauzeit einen Behelfssteg über den Bach nutzen. Abschnitt vier, der es laut Schmitt "in sich hat", reicht bis zur Einmündung Bahnhofstraße. An diesem Leitungs-Knotenpunkt laufe "eine ganze Menge zusammen", es sei "der schwierigste Abschnitt". Bis September 2017 will man dort fertig sein und sich bis April 2018 bis zur Engelstraße vorarbeiten. Zum Jahresende soll dann das letzte Stück bis zur Abzweigung in die Manderner Straße ausgebaut sein.
Laut Schmitt wurden jeweils für Ende Dezember bis Ende Februar witterungsbedingte Pausen einkalkuliert. "Wenn es das Wetter zulässt, wird aber auch dann gearbeitet", versprach Jürgen Thelen, Geschäftsführer der zuständigen Baufirma Elenz aus Konz.
Umleitungen: Ortskundige können die jeweils gesperrten Bauabschnitte zwar umfahren. Diese Schleichwege werden aber nicht ausgeschildert. Offiziell plant der LBM für den Durchgangsverkehr eine Umleitung über die B 268 und die K 139 bei Greimerath (siehe Grafik rechts). Während des zweiten Bauabschnitts ist die Henterner Straße Richtung Hentern nicht passierbar. Autofahrer können dann über die B 268 und Baldringen dorthin gelangen.

Dauer des Projekts: Die Planer hätten insgesamt "recht kleine Abschnitte gewählt", sagte Schmitt. Damit wolle der LBM die Erreichbarkeit für Anlieger und Betriebe gewährleisten. "Das hat aber den Nebeneffekt, dass es länger dauert." Knapp zweieinhalb Jahre Bauzeit sind mit der Firma Elenz vertraglich abgestimmt. Laut Geschäftsführer Thelen gibt es aber Ideen, "wie wir das optimieren könnten. Wir wären gern früher fertig, Mitte 2018".

Fragen der Bürger: Als Unterstützung für die Gewerbetreibenden hat der LBM Hinweistafeln bestellt. Darauf können die Betriebe anzeigen, dass sie trotz Baustelle erreichbar sind. Ansprechpartner hierfür ist Arnold Eiden von der Straßenmeisterei Hermeskeil. Eiden bestätigte auch auf Nachfrage einer Anwohnerin, dass die Straßenmeisterei während des ersten Bauabschnitts in der dann stärker befahrenen Deeswiese den Winterdienst garantieren werde. Apotheker Theo Hasse bat darum, die aktuellen Baufortschritte und Umleitungen wöchentlich im Amtsblatt zu veröffentlichen. Die "innerörtlichen Umfahrungsmöglichkeiten" publik zu machen, sei "sicher nicht im Sinne der Anlieger", entgegnete darauf LBM-Mitarbeiter Frank Zimmer. Als Kompromiss wurde zugesagt, die Planung der Bauabschnitte auf der Internetseite der Ortsgemeinde Zerf einzustellen.

Poststraße: In der Poststraße haben die Werke bereits mit Arbeiten begonnen. Laut Werkleiter Jost werden dort ab der Hausnummer 10 die Wasserleitungen erneuert und erstmals Kanalanschlüsse hergestellt. Die Straße wird dort nicht ausgebaut. Laut Jost sollen die Arbeiten Ende Oktober abgeschlossen sein.Extra

Der Ausbau der Zerfer Ortsdurchfahrt (B 407) kostet laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) insgesamt rund 3,5 Millionen Euro. An dem Gemeinschaftsprojekt sind der LBM stellvertretend für den Bund als Straßenbaulastträger, die VG-Werke Kell am See und die Ortsgemeinde Zerf beteiligt. Der Bund übernimmt rund 1,24 Millionen Euro für den Ausbau der Fahrbahnen. Die Ortsgemeinde Zerf stemmt 374 000 Euro für Gehwege und Straßenbeleuchtung, beteiligt aber auch die Anlieger an den Kosten. Die VG-Werke investieren 1,32 Millionen Euro in Kanäle und Wasserleitungen, in der Poststraße sind dafür zusätzlich 630 000 Euro eingeplant. cweb

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