Prickelnde Momente im Kelterhaus

Spannende Unterhaltung bei den Kreiskulturtagen: In der Löwener Mühle hat Arno Strobel aus seinem Thriller "Castello Christo" vorgelesen; für musikalische Unterhaltung sorgten Dorle und Florian Schausbreitner.

 Volles Kelterhaus: Das Gitarren-Duo Florian und Dorle Schausbreitner sowie Autor Arno Strobel (hinten von links) beim literarisch-musikalischen Abend in der Löwener Mühle. TV-Foto: Albert Follmann

Volles Kelterhaus: Das Gitarren-Duo Florian und Dorle Schausbreitner sowie Autor Arno Strobel (hinten von links) beim literarisch-musikalischen Abend in der Löwener Mühle. TV-Foto: Albert Follmann

Igel. Winzerhof-Chefin Monika Johaentges versprach einen prickelnden Abend - und in der Tat war der Auftakt zu den Kreiskulturtagen damit passend umschrieben. Im heimeligen Kerzenlicht-Ambiente des Kelterhauses der "Löwener Mühle" bei Igel nahm Thriller-Autor Arno Strobel die etwa 50 Zuhörer mit auf eine spannende Zeitreise nach Rom, wo die Sonderkommission "Judas" im Dunstfeld von religiösen Logen und Bruderschaften eine grausige Mordserie aufzuklären hat. Die Geschichte erzählt er im Roman "Castello Christo".

Die Ohren zu spitzen lohnte sich aber auch in den Lesepausen: Das Igeler Liedermacher-Paar Dorle und Florian Schausbreitner griff seine Gitarren und nahm mit feinsinnig-ironischen Liedtexten alltägliche Begebenheiten aufs Korn. Dass prickelnde musikalisch-literarische Momente in einem Kelterhaus nicht ohne passende Gaumenfreuden über die Bühne gehen können, versteht sich von selbst. Im Eintrittspreis inbegriffen war ein "prickelndes Vergnügen der besonderen Art", eine Sektprobe.

Vom Programmierer zum Erfolgsautor



Autor Arno Strobel (47), der mit Frau und drei Kindern in Tawern lebt, ist ein literarischer Spätstarter, aber ein äußerst erfolgreicher. Erst mit 40 wagte sich der in Saarlouis geborene Programmierer - Strobel studierte an der Fachhochschule Trier Versorgungstechnik und arbeitet bei einer Bank in Luxemburg - an ein Buchmanuskript.

Die erste Fassung seines Romans "Magus - Die Bruderschaft" wollte zunächst niemand haben. Deshalb gründete der Saarländer mit Freunden einen eigenen Verlag. Nach einer Startauflage von 1000 Exemplaren in der Region Trier war das Buch nach wenigen Wochen ausverkauft. Wenig später rissen sich namhafte Verlage um die Lizenz, und der Deutsche Taschenbuchverlag (dtv) brachte im Herbst 2007 den "Magus" heraus. Auch der "Castello Christo" erscheint noch im dtv; das neue Buch "Der Trakt" wird voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres vom Fischer-Verlag auf den Markt gebracht. In der Mache ist bereits das Nachfolge-Werk für 2011, ein Psychothriller.

Arno Strobel hat für seine Erstlingsromane ausgiebig in römischen Kirchenkreisen recherchiert. Dass er sich dabei mit dem damaligen Kardinal Ratzinger, dem heutigen Papst Benedikt, unterhalten durfte, sei für ihn eine besondere Ehre gewesen, sagte Strobel. Vielleicht hat das Gespräch dazu beigetragen, dass sich die Rezensenten in zwei Punkten einig sind: Die Charaktere seien besonders glaubwürdig und der Autor in der Lage, nervenaufreibende Thriller zu schreiben.

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