Proben für den großen Auftritt

An Heiligabend werden die Kameras auf sie gerichtet sein und Menschen aus ganz Deutschland ihnen zuschauen und zuhören. In einer Live-Sendung überträgt die ARD ab 23 Uhr die Christmette aus dem Hochwalddorf Gusenburg. Der TV hat die wichtigsten Akteure beim Gottesdienst bei den Vorbereitungen beobachtet.

 Pastor Clemens Grünebach probt mit Messdienern für die Christmette in Gusenburg, die die ARD live überträgt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Pastor Clemens Grünebach probt mit Messdienern für die Christmette in Gusenburg, die die ARD live überträgt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Gusenburg. Einen Tag bevor die Fernsehleute anrücken, ist am Samstag in der Gusenburger Pfarrkirche Training für die Messdiener der Pfarreiengemeinschaft Hermeskeil/Gusenburg/Damflos/Züsch angesagt. Denn an Heiligabend sollen alle Laufwege stimmen. Schließlich sind die jungen Leute wichtiger Bestandteil eines besonderen Gottesdienstes, der für das kleine Hochwalddorf eine große Ehre bedeutet.

Ab 23 Uhr strahlt die ARD die Christmette aus der Drei Könige-Kirche aus (der TV berichtete bereits). Die 75-minütige Zeremonie wird live übertragen und ist von Flensburg bis Garmisch-Partenkirchen zu sehen.

Für die circa 100 Akteure, die an der Christmette mitwirken, bedeutet dies: Ein Millionenpublikum wird zuschauen, wenn die Gusenburger Weihnachten feiern. "Klar, ein bisschen aufgeregt bin ich schon", sagt Maximilian Barth. "Wenn ich vor die Leute trete und Weihrauch schwenke, wird die Kamera wohl auf mich zoomen. Da wäre ein Fehler schon peinlich", berichtet der Messdiener vom Lampenfieber vor dem großen Auftritt. Was aber beruhigend für ihn ist: "Die Leute, die in der Kirche sitzen, ist man ja eigentlich von der normalen Messe gewohnt." Auch Dekanatskantor Rafael Klar, der an der Orgel spielen wird und zwei Chöre leitet, findet es die "sinnvollste Strategie, die Sache gedanklich so anzugehen, als würde unsere Gemeinde ihren Gottesdienst wie immer feiern". Natürlich seien die Proben für das musikalische Programm in der Christmette intensiver als sonst gewesen.

Das kann auch Paul Düpre bestätigen, der mit dem Männergesangverein Neuhütten ebenfalls an der Christmette mitwirken wird. "Wir werden sicher alle einen erhöhten Pulsschlag haben. Aber wir sind optimal vorbereitet", sagt er.

Pastor Grünebach: "Wir machen keine Show"



Extra fürs Fernsehen hätten sich die Sänger sogar neue Anzüge angeschafft. "Dass wir die Gelegenheit zu einem solchen Auftritt haben, erfüllt uns mit Stolz. Denn die Ehre, vor einem so großem Publikum zu singen, wird unserem Verein wohl nie mehr zuteil", sagt das seit 1965 aktive Chormitglied.

Auf einen werden die Augen und Ohren der Zuschauer jedoch besonders gerichtet sein. Pastor Clemens Grünebach wird den Gottesdienst zelebrieren. Für ihn selbst sei die Live-Übertragung der Christmette zwar einerseits "schon etwas Besonderes, weil man weiß, dass viele Menschen aus ganz Deutschland zuschauen. Andererseits ist es aber auch in gutem Sinne Routine, weil wir ja jedes Jahr Weihnachten feiern". Ungewohnt sei sicher, der "sekundengenaue Zeitplan", an den sich alle Akteure halten müssen. Grünebach betont aber ganz klar: "Die Fernsehleute sind zwar gern gesehene Gäste. Wir machen aber keine Show und keine Inszenierung, sondern feiern einen normalen, lebendigen Gottesdienst mit Jesus und den Gläubigen in der Mitte. Thematisch werde es darum gehen, dass "Gottes Licht in das Dunkel der Nacht bricht", und in seiner Predigt werde er zumindest in einem Punkt auch einen lokalen Bezug herstellen.

"Die neue Hermeskeiler Martinustafel ist für mich ein Beispiel dafür, wie Menschen Helligkeit erfahren können", sagt Grünebach.

Ein Hinweis ist dem Pastor noch wichtig. "Wir haben außer für die Mitwirkenden keine Plätze reserviert. Ab 21 Uhr ist die Kirche geöffnet und alle Gläubigen sind herzlich eingeladen, mit uns zu feiern."

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