Programm mit Ergebnissen

KELL AM SEE. Mit der Umsetzung des Ruwer-Randstreifen-Programms vor zehn Jahren begannen zahlreiche Maßnahmen zur Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit der Ruwer und ausgewählter Nebenbäche. Im Bereich der Verbandsgemeinde sind etliche Projekte verwirklicht worden.

Dass sich die Ruwer heute idyllisch, umgeben von Feucht- und Nasswiesen, Tümpeln, Erlen und Weiden durch den Talraum der Verbandsgemeinde Kell am See schlängeln kann, ist erst seit rund zehn Jahren möglich. Denn vor dieser Zeit floss die Ruwer noch in einem monotonen tiefen Graben, Resultat einer Folge von Gewässerbegradigungen, die zur Schaffung von Wiesenbewässerungssystemen ausgeführt worden waren. Doch heute zeigen sich Ruwerraum und Hochwald in einem ausgesprochen reizvollen Zustand.Das Wasser hat heute deutlich bessere Werte

Projektleiterin Annette Haas von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg hat daran großen Anteil. Unter ihrer Leitung wurden 19 Barrieren und Wehre abgeschafft und die Durchgängigkeit von Nebenbächen wieder hergestellt."Man konnte damals noch nicht absehen, was auf den Landkreis, die Verbandsgemeinden und die Gemeinden zukommen würde", erinnert sich Bürgermeister Werner Angsten. Probleme habe es oftmals mit Planungs- und Umsetzungsfragen gegeben.Inzwischen sei das Gewässerprojekt Ruwer und Nebenbäche ein gutes Programm mit erfolgreichen Ergebnissen. Gerade die Natur stelle im einzigartigen Landschaftsraum des Hochwaldes Unverwechselbares dar. Das Modellprojekt sei inzwischen nach einigen Diskussionen in der Öffentlichkeit auch von kommunalen Gremien anerkannt. Die Eingriffe in Naturhaushalt und Gewässer, auch durch staatliche und kommunale Maßnahmen - vor Jahrzehnten nicht ungewöhnlich - seien nach heutigen Anschauungen falsch gewesen. Nun gelte es, dem Gewässerschutz und dem Naturschutz den rechten Stellenwert wieder einzuräumen. Dazu gehöre es, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, um damit zu erreichen, dass mehr Wert auf Natur und Landschaft im Naturpark Saar-Hunsrück, dessen Mittelpunkt die Verbandsgemeinde Kell am See ist, gelegt wird.Parallel zum Ruwerrandstreifenprogramm haben sich auch andere Projekte entwickelt. Der Ruwer-Hochwald-Radweg ist in Diskussion und Beschlussfassung weit fortgeschritten, sodass sein Ausbau unmittelbar bevorsteht. Vier neue Kläranlagen wurden im Laufe des Projekts von der Verbandsgemeinde Kell am See gebaut. Nachhaltige Gewässerverbesserungen seien heute durchaus erkennbar, auch andere Maßnahmen am Gewässerlauf zeigen bereits jetzt deutlich bessere Werte, so die Fachleute.Die landwirtschaftliche Nutzung müsse erhalten bleiben, fordern Landwirtschaft, aber auch Kommunalpolitiker im Verbandsgemeinderat. Auch diese Zielsetzung sei erreicht worden. Angsten sieht das Budget von damals zwölf Millionen Mark gut angelegt. "Man darf die Natur nicht aus dem finanziellen Blickwinkel, sondern aus der Notwendigkeit ihres Erhalts heraus betrachten."Morgen berichten wir in unserer Serie "Kreis ganz nah" über die Grube "Louise" in Greimerath.

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