Programm mit erfolgreichen Ergebnissen

Mit der Durchführung des Ruwer-Randstreifen-Programms begann vor 15 Jahren die Wiederherstellung der Ruwer und ausgewählter Nebenbäche. An Ort und Stelle überzeugte sich der Forstverein Rheinland-Pfalz-Saarland e.V. vom aktuellen Stand.

Kell am See/Trier-Ruwer. Dass sich die Ruwer heute idyllisch, umgeben von Feucht- und Nasswiesen, Tümpeln und Erlen und Weiden durch den Talraum der Verbandsgemeinde Kell am See schlängeln kann, wurde bei einem anschaulichen Rückblick durch Projektleiterin Annette Haas von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg anlässlich einer Exkursion durch die Gewässergebiete offenkundig. "Noch vor 15 Jahren floss die Ruwer in einem monotonen tiefen Graben, resultierend aus einer Folge von Gewässerbegradigungen, die zur Schaffung von Wiesenbewässerungssystemen durchgeführt worden waren", informierte Haas, die einen großen Anteil an diesem Gewässerprojekt hat, die rund 30 Teilnehmer der Exkursion. Denn heute zeigen sich Ruwerraum und Hochwald in einem ausgesprochen reizvollen Zustand, der die naturrelevanten Belange besonders hervorhebt. Unter ihrer Leitung wurden 19 Barrieren und Wehre abgeschafft, die Durchgängigkeit von Nebenbächen wurde wieder hergestellt. Zahlreiche Wanderhindernisse wurden umgebaut bzw. beseitigt.

"Man konnte damals noch nicht absehen, was auf den Landkreis, die Verbandsgemeinden und die Ortsgemeinden zukommen würde", erinnert sich Bürgermeister Werner Angsten. Probleme habe es oftmals mit nicht leichten Planungs- und Umsetzungsfragen gegeben.

Eingriffe waren falsch



Inzwischen sei das Gewässerprojekt Ruwer und Nebenbäche ein gutes Programm mit erfolgreichen Ergebnissen. Die Eingriffe vor Jahrzehnten in den Naturhaushalt, in die Gewässer, auch durch staatliche und kommunale Maßnahmen, seien nach heutigen Anschauungen falsch gewesen.

Hier gelte es, dem Gewässerschutz und dem Naturschutz den rechten Stellenwert wiederzugeben. Dazu gehöre es, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, um damit zu erreichen, dass mehr Wert auf Natur und Landschaft im Naturpark Saar-Hunsrück, dessen Mittelpunkt die Verbandsgemeinde Kell am See ist, gelegt wird.

"Es ist ein fortschreitendes Programm, das immer wieder neue Ansatzpunkte bietet und nie vollends abgeschlossen sein wird", bemerkte Haas. "Aber die kontinuierliche Weiterentwicklung von Gewässerlandschaften ist der Mensch der Natur schuldig."

Zur Durchführung eines Gesamt-Maßnahmenkatalogs war ein Budget von damals zwölf Millionen Mark erforderlich. Angsten sieht dieses Geld gut angelegt. "Man darf die Natur nicht aus dem finanziellen Blickwinkel, sondern aus der Notwendigkeit ihres Erhalts betrachten."

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