Psychologe im Grünen

VIERHERRENBORN. (hm) Hubert Leineweber ist Landwirt. Doch die meisten in Vierherrenborn kennen den Bauern vom Siedlerhof in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Jagdvorstands. Und als Streitschlichter.

 Auch wenn es gilt, ein Wegekreuz zu installieren, ist Hubert Leineweber sofort zur Stelle. Foto: Hans Muth

Auch wenn es gilt, ein Wegekreuz zu installieren, ist Hubert Leineweber sofort zur Stelle. Foto: Hans Muth

Das Leben des 56-Jährigen ist voll und ganz auf die Natur eingestellt, wobei der Wald eine große Rolle spielt. Als Vorsitzender des Jagdvorstands ist der verheiratete Mann und Vater von zwei erwachsenen Kindern fast täglich im Wald unterwegs. In den 832 Hektar Wald um Vierherrenborn gebe es immer etwas zu tun, sagt Leineweber. So repariert er Wildgatter oder bereitet Jagdversammlungen vor. Auch wenn es das Amt nicht erfordert, marschiert er durch die Natur. "Ich brauche kein spezielles Trainingsprogramm wie Joggen oder Walken. Das gehört bei mir einfach zum Tagesablauf", sagt er. Im Hauptberuf ist Leineweber Landwirt. Zusammen mit seiner Ehefrau Gerlinde bewirtschaftet er den Siedlerhof. Nach den Worten von Ortsbürgermeister Franz Mersch hat Leineweber "ein besonderes Verhältnis zu seinen Tieren auf dem Hof. Er sagt, man müsse mit den Tieren reden, es seien schließlich auch Lebewesen. Der Hubert wäre sicherlich auch ein guter Psychologe geworden. Die Voraussetzungen dazu hätte er." In der wärmeren Jahreszeit zieht es Leineweber zu seinem Fischweiher am Waldrand, wo er Entspannung findet. Auch sonst möchte Leineweber das Leben eher ruhig angehen, das gelte auch für das Miteinander im Ort. "Ich bin immer bestrebt, bei Spannungen, die hier und da mal vorkommen, einzuwirken, damit Unstimmigkeiten im Keim erstickt werden." So erinnert er sich an das große Jubiläumsfest der Vierherrenborner, als der Ort 50 Jahre alt wurde: "Wir haben alle an einem Strang gezogen, das ganze Dorf war beteiligt, und zu größeren Spannungen ist es nie gekommen." Ein großer Vorteil im Ort sei , dass die Menschen nicht jeden Tag unmittelbaren Kontakt haben. "Umso mehr freut man sich, wenn man sich zufällig trifft und ins Gespräch kommt." Gute Kontakte habe er zu den Jagdherren. Er beteilige sich an Treibjagden, wobei es ihm um den Kontakt und das gemütliche Beisammensein gehe. Im Übrigen sei er für jeden Tag dankbar. Und das umso mehr, als er seit einiger Zeit mit einer schweren Krankheit leben muss.

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