Pünktlich zur Saisoneröffnung: Grimburg bekommt neue Sonnenuhr

Grimburg · Die Sonne zieht ihre Kreise auf einer Sandsteinplatte und zeigt an, was das Stündlein geschlagen hat: An der Grimburg können Besucher die Zeit nun an einer Sonnenuhr ablesen. Der Förderverein hat sie pünktlich zur Saisoneröffnung an dem Gemäuer angebracht. Ein Spaßwettbewerb an Ostern war der Auftakt für weitere Veranstaltungen.

Pünktlich zur Saisoneröffnung: Grimburg bekommt neue Sonnenuhr
Foto: Herbert Thormeyer

Grimburg. Tempus fugit ist Latein und heißt eigentlich "Die Zeit eilt". Doch der Vorsitzende des Fördervereins Burg Grimburg, Bürgermeister Michael Hülpes, bevorzugt die freie Übersetzung: "Dommel Dich". Beide Sprüche stehen auf der neuen Sonnenuhr, die seit dem Wochenende am Giebel des Burghauses hängt. Jetzt hat die historisch bedeutsame Burganlage auch einen Zeitmesser, allerdings nur in voller Funktion, wenn die Sonne scheint.

"Die Sonnenuhr ist auf Sommerzeit eingestellt", erklärt ihr Entwickler, Hermann Dellwing aus Hermeskeil. Sie ist von Steinmetz Thomas Bungert aus Grimburg in Sandstein gemeißelt. Dem Förderverein war das 2000 Euro wert.

Einfach war es wohl nicht, die genaue Zeitangabe zu installieren. Dellwing erklärt: "Die Giebelwand weicht elf Grad von Süden Richtung Osten ab." Außerdem bringe die elliptische Umlaufbahn der Erde um die Sonne eine Abweichung von drei bis vier Minuten. Erklärt wird das alles auf drei Tafeln mit Diagrammen und den Tierkreiszeichen. Ausführliche Informationen über Sonnenuhren und ihre Geschichte stehen in einer Broschüre, die es am Kiosk der Burg für zwei Euro zu kaufen gibt. Geöffnet hat der Kiosk immer an Wochenenden. Dort werden auch Speisen und Getränke angeboten.

Erste Attraktion des Jahres war ein Spaßwettbewerb. Zum dritten Mal gab es das Eierscheiwen, bei dem 100 große und kleine Besucher dabei waren. "Spiele mit Ostereiern gab es schon bei den Knappen auf der Burg", erklärt Förderverein-Vorsitzender Hülpes. Es sei eine bekannte Tradition, die von älteren Grimburgern bestätigt worden sei. Die Burg ist immer frei zugänglich. Mit richtig viel Betrieb rechnet der Förderverein zu Vatertag am 14. Mai. Dann treffen sich Sternwanderer aus allen Richtungen am alten Gemäuer. Im September ist die Grimburg auch Veranstaltungsort für einige Aktionen der Kreiskulturtage. Auch trauen kann man sich auf der Grimburg - mit Treueschlosszeremonie und Wegwerfen des Schlüssels.

An Pfingsten werden außerdem etwa 200 Biker ihr Jahrestreffen auf der Grimburg feiern.
Am 5. Mai kommen wieder Jugendliche aus vielen Ländern zu einem Arbeitseinsatz und für mehr Völkerverständigung auf die Burg. "Außerdem bringt der Saar-Hunsrück-Steig immer mehr Besucher auf die Grimburg", sagt Michael Hülpes.
Der Förderverein will die Burg weiter vor dem Verfall schützen. Problematisch sei der Zustand der Burgmauer, sagt Hülpes. "Aber das kann nicht von Ehrenamtlern gelöst werden", erklärt der Vorsitzende. Er hoffe auf Unterstützung von den Denkmalschutzbehörden.

Der Vereinsvorstand diskutiert derzeit auch über die weitere Ausstattungen von Burghaus und Türmen. Außerdem soll das mittelalterliche Leben auf der Grimburg intensiver und erlebbarer dargestellt werden.Extra

 Zeitmesser-Entwickler Hermann Dellwing (links) und Steinbildhauer Thomas Bungert enthüllen die neue Sonnenuhr.

Zeitmesser-Entwickler Hermann Dellwing (links) und Steinbildhauer Thomas Bungert enthüllen die neue Sonnenuhr.

Foto: Herbert Thormeyer

So finanziert sich der Förderverein Burg Grimburg: Neben den Beiträgen von etwa 250 Mitgliedern hat der Förderverein Burg Grimburg Einnahmen aus mittlerweile circa 130 Trauungen. Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass die auf der Burg geschlossenen Ehen besonders lange halten sollen. Auch der Küchenturm und ein großes Festzelt kann angemietet werden, um in der Burg aus dem Jahre 1190 zu feiern. doth Weitere Infos unter www.burg-grimburg.de

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