Ran an die Suppe, rauf auf den "Mars"

HERMESKEIL. (urs) Trotz reduzierter Angebote der Hochwaldkaserne erwies sich der "Tag der Garnison" erneut als verlässliches Zugpferd der Hermeskeiler Stadtwoche.

Nicht wegen der Kosten, sondern aus Gründen der Zeit mussten sich die Stamm-Besucher des "Tages der Garnison" diesmal etwas beschränken. Allerdings nicht hinsichtlich Güte oder Menge des traditionellen Erbseneintopfes. Den gab es reichlich, lecker und günstig wie eh und je. Dass jedoch Angebote wie die Kinder-Attraktionen dem "Sparzwang" zum Opfer gefallen waren, hängt mit der Bindehautentzündung zusammen, die im März die Kaserne lahm legte. "Daher sind wir hier mit einer abgespeckten Version vertreten", erläuterte der für die Pressearbeit zuständige Kwam Walton. Da damals alle Vorhaben hatten eingestellt werden müssen, war danach ja einiges nachzuholen, so dass die Bundeswehr derzeit immer noch zwar nicht auf Sparflamme kochen, aber präsentieren muss. Zum Eintopf rückten allerdings alle an. "Wir werden hier mit dem gesamten Bataillon einfallen", kündigte Stabsoffizier Otto Weingarth an. Was dann etwa zeitgleich mit dem zivilen Ansturm geschah. Schlag 12 Uhr drängen sich an Bänken und Tischen die Genießer. "Das ist so Tradition", meinte Barbara Ehlen, während sie und Ehemann Berthold wie immer ihre Suppe auslöffelten. Die schmackhafte Bundeswehr-Kost mundete auch Heinz Feß, für den es diese früher täglich gab. Beim Garnisonstag ist er ebenso "von Anfang an" dabei wie Hannelore und Bernhard Thömmes aus Reinsfeld. "Dann braucht man nicht zu kochen", waren sich die beiden einig. "Und die schmeckt super", stimmte ihr Maria Thomas aus Gusenburg zu. Für die Waffenschau war auch hinterher noch Zeit. Mit "Mars" und "Ares", "Adler" und "Wolf" - Fahrzeugen wie Raketenwerfern, Gefechtsständen oder Zugfeuerleitstellen - waren die 50 Soldaten laut Oberleutnant Michael Bärlein angerückt. Fabian (drei) ließ sich einmaliges Probesitzen bei Beifahrer Feldwebel Stefan Heyn nicht entgehen. Wofür Mutter Ute Verständnis hatte. Sie interessiere sich seit eh und je für Panzer, gestand sie. Laut Heyn die Ausnahme. Frauen würden meist vorbei gehen, während sich Männer nach Motorleistung und Raketenmunition erkundigten oder wissen wollten, wie weit sie schießen könnten. Julian, Schüler der Erich-Kästner-Realschule, der fragte, ob das nicht kompliziert sei mit den vielen Kabeln, schien das zu bestätigen. Für die 16-Jährigen der 9d war vor allem der Arbeitgeber Bundeswehr wichtig. So hatte Fee, die Informatik studieren will, Fragen zum "Werdegang bis zum Offizier". Laura bekundete ernste Absichten. Sie wolle Abi machen und Pilotin werden. Unter den Besuchern des Tages der Garnison waren auch 45 Kinder aus der Tschernobyl-Region, die auf Einladung der sie bewirtenden Schausteller kostenlos Karussell fahren durften.

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