Raser werden ausgebremst

Autofahrer, die von der B 407 nach Reinsfeld abbiegen wollen oder von dort aus auf die Bundesstraße auffahren, werden ausgebremst. Die schnell befahrene Abzweigung wird eventuell noch in diesem Jahr verkehrsberuhigt ausgebaut.

 Zu großzügig und zu risikoreich: An der Abfahrt nach Reinsfeld soll allzu rasantes Fahren künftig erheblich erschwert werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Zu großzügig und zu risikoreich: An der Abfahrt nach Reinsfeld soll allzu rasantes Fahren künftig erheblich erschwert werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Reinsfeld. Wer auf einen Kreisel für Reinsfeld gehofft hat, ist enttäuscht. Für den Landesbetrieb Mobilität (LBM) habe eine solche Variante nie zur Debatte gestanden, macht Mitarbeiter Lambert Norta deutlich. Der Vorschlag der Straßenbehörde sieht vielmehr schmalere Fahrbahnen an der Abzweigung B 407/L 148 vor. So soll die Abbiegespur aus Richtung Hermeskeil für Autofahrer erheblich unkomfortabler gestaltet werden als bisher. "Der Knotenpunkt ist insgesamt sehr großzügig und wird auch dementsprechend schnell befahren", bringt Norta den Kern des Problems auf den Punkt.

Autofahrer, die heute zügig von der nach Kell führenden Bundesstraße nach Reinsfeld abbiegen können, werden künftig gezwungen sein, langsamer zu fahren. Denn statt über eine ausladende Abbiegekurve wird nur noch ein 90-Grad-Abbiegen möglich sein. Entsprechend sind Änderungen für das Abbiegen von Reinsfeld in Richtung Hermeskeil geplant. Bisher kommt es dort vor allem dann zu gefährlichen Situationen, wenn Autofahrer aus Richtung Kell gleichzeitig nach Reinsfeld abbiegen wollen. Nicht selten müssen Fahrer, die in Richtung Hermeskeil wollen, wieder etwas rückwärts fahren, um eine Kollision zu vermeiden. Denn die Haltelinie ist relativ weit nach vorne gezogen. Im Rahmen dieser Änderungen soll zudem die in den Ort führende Landesstraße verkehrsberuhigt ausgebaut werden. Laut Norta soll ein Trennstreifen die Fahrbahn auf insgesamt sechs Meter Breite reduzieren. Ein zusätzlicher Nebeneffekt der 83 Zentimeter breiten Rasengitterstein-Abgrenzung ist das Mehr an Sicherheit für den 1,5 Meter breiten Gehweg. Ortsbürgermeister Rainer Spies begrüßt das vorgestellte Konzept. Ziele seien ein besserer Verkehrsfluss und mehr Sicherheit an dieser unübersichtlichen Stelle. Die Fraktion "Offene Wählerliste" (OWL) ist hingen nicht überzeugt von dem Vorschlag. "Ich sehe da keine Verbesserung - maximal einen Gleichstand", kritisiert Hermann Eiden. Anne Streit (SPD) hält dem jedoch entgegen: "Ich sehe eine deutliche Verbesserung, wenn die Leute da nicht mehr so weit vorfahren können." Sie selbst sei dort schon Zeuge eines Unfalls gewesen, der ansonsten hätte vermieden werden können. Und die Schnellfahrer könne ohnehin keine noch so wohl überlegte Änderung effektiv ausbremsen.

Letztlich spricht sich der Rat mit nur zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung für den Vorschlag des LBM aus. Sofern es von Seiten aller Beteiligten kurzfristig grünes Licht gibt für das Vorhaben, könnte nach Einschätzung von Norta vielleicht noch in diesem Jahr mit den Arbeiten begonnen werden. Ein Problem sei allerdings die Personalsituation in der Straßenbehörde. Momentan fehle es einfach an allen Ecken an Mitarbeitern.

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