Rassige Rosi und resolute Hilde

Nachdem 1989 Theaterfreunde den 1922 gegründeten Geselligkeitsverein Beuren wiederbelebten, feierte auch das dörfliche Laienspiel Wiederauferstehung. Jetzt hatte das vierte Theaterstück der 16-köpfigen Truppe vor 250 Lustspielfans im Bürgerhaus Premiere.

 Den Schlüssel dafür, dass im Liebling/Wurmbrand-Haus wieder Glück und Zufriedenheit einkehrt, hat Nachbarin Wilma (Monika Eiden). Und dafür sind ihr alle Mittel recht beim Geburtstags-Opa Otto Liebling (Heinrich Thommet). TV-Foto: Hans-Josef Loch

Den Schlüssel dafür, dass im Liebling/Wurmbrand-Haus wieder Glück und Zufriedenheit einkehrt, hat Nachbarin Wilma (Monika Eiden). Und dafür sind ihr alle Mittel recht beim Geburtstags-Opa Otto Liebling (Heinrich Thommet). TV-Foto: Hans-Josef Loch

Beuren. (jolo) Schon zum dritten Mal suchten sich die Komödianten ein dreiteiliges Stück des Badener Autors Erich Koch aus. Dass dessen ausgefeilte Worte und die Figuren den "Beierner" Laienschauspielern auf den Leib geschnitten scheinen, hat vielleicht mit Kochs Maxime zu tun, die er auf seiner Webseite veröffentlicht hat: "Humor ist keine Gabe des Geistes, sondern des Herzens." Diesen Wahlspruch lebt die Theatergruppe aus dem Hochwald im Dreiakter "Opa wird 70" aus.

Am Vorabend seines 70. Geburtstages gibt der trinkfeste und liebestolle Opa Otto Liebling (Heinrich Thommet) eine Junggesellen-Geburtstagsparty. Da bei ihm immer noch eine Frauenherzen betörende Kerze flackert, kann die rassige und für alles offene Rosi (naturnah gespielt von Susanne Heib) nicht widerstehen. Dem Geburtstagshäschen verspricht der Greis schriftlich Heirat und eine Weltreise. Zu allem Übel verpokert Opas Schwiegersohn Fritz Wurmbrand (Roland Bach) Haus und Hof.

Als Rosi anderntags bei Otto alles einlösen will, müssen Ausredenkönig Fritz und Opa Lügen zusammenzimmern.

Verwirrspiel im Wurmbrand-Haus



Eine Scheintrauung und Freiheitsberaubung im Schrank werden inszeniert, um ihre Frauen, die resolute Hilde (in diese dominierende Rolle schlüpfte Andrea Petri) und die hausbackene Erna (waschecht verkörpert von Gertrud Kirchen) auf falsche Fährten zu führen. Bei diesem hinterlistigen Vorhaben spielt Jungspund Tom (Edgar Spurk), der Sohn von Fritz, eine Hauptrolle: als alles übertrumpfende, in Testosteron-Weiß geschlüpfte Braut.

Trotz aller Verzwicktheiten und Donnergrollen im und über dem Liebling/Wurmbrand-Haus haben sich letztlich wieder alle lieb. Eine Schlüsselrolle dabei spielt Nachbarin Wilma (Monika Eiden). Nach Eierlikör und Kirschwasser verliebt sie sich in Pokerkönig Goran Zola (russisch perfekt gemimt vom erstmals mitspielenden Peter Klassen), der dank ihr seinen Hausgewinn sausen lässt. Eine weitere nicht leichte Rolle besetzte Mario Leiber als Bürgermeister.

Die Dorftheaterfans Dorothee Kreusch aus Weiskirchen, die schon den dritten Dreiteiler der Beurener Laienspielschar ansah, und ihre Hinzerter Bekannte Doris Nisius waren ganz verzückt, da jede Szene einen Witz hatte. Sie freuten sich mit der hinter ihnen sitzenden Hilscheiderin Ilse Schiffmann, die sich köstlich amüsierte. Schuld daran war natürlich Beierner-, Hinzerter- und Räschda Platt, die den Schwank heimatnah machten. Einen zufriedenen Tag wird Monika Ludwig, die zum ersten Mal Regie führte, auch am Samstag, 29. November, haben. Dann führt ihre spielfreudige Truppe das Stück noch einmal im Bürgerhaus auf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort