Rast am "Markusbildchen"

GREIMERATH. (hm) 98 Wegekreuze und 30 Kapellen gibt es auf den Gemarkungen der Verbandsgemeinde Kell am See. Alle werden von ihren Eigentümern oder frommen Leuten regelmäßig gepflegt und geschmückt und stellen eine Zirde in der Natur dar. Ein besonders schönes und wertvolles Kapellchen ist das Greimerather "Markusbildchen".

 Markusbildchen und Kaiserfichte laden den Wanderer zum Verweilen ein. TV-Foto: Hans Muth

Markusbildchen und Kaiserfichte laden den Wanderer zum Verweilen ein. TV-Foto: Hans Muth

Der Wanderer, der von Zerf aus das Waldgebiet in Richtung Greimerath durchschreitet, gelangt nach einer gewissen Zeit zu einer Stelle, die zur Rast und Andacht aufruft. Inmitten eines lichten Fichtenbestands steht eine kleine Kapelle: der Bildstock zur schmerzhaften Muttergottes, kurz Greimerather Bildchen genannt. Entstanden ist sie im Jahr 1839 an einer Stelle, wo bereits vorher das so genannte Marx-Kreuz stand, wie die Chronik der Ortschaft Greimerath erzählt. Für den Bau der Kapelle soll ein Förster namens Mertes verantwortlich gewesen sein. Zur Zeit der Errichtung der Kapelle mussten die Greimerather bis zur Errichtung ihrer eigenen Kirche sonntags noch zu ihrer Mutterkirche nach Zerf gehen. Sie benutzen den beschriebenen Verbindungsweg und kamen so stets an dem "Bildchen" vorbei. Auf dem freien Platz vor der Kapelle sind mehrere Bänke angebracht, die zur Rast und auch zur Andacht dienen, wenn ein Gläubiger hier verweilen will. Auch in der heutigen Zeit findet an dieser Kapelle in jedem Jahr ein Gottesdienst statt. In Form einer feierlichen Sternprozession kommen die Gläubigen von der einen Seite aus Zerf und von der anderen aus Greimerath. Sie treffen sich am "Markusbildchen" und feiern gemeinsam eine heilige Messe.Kaiserfichte in unmittelbarer Nähe

Steinerne Zeugen der fast 800-jährigen Grundherrschaft des trierischen Stifts St. Paulin in Greimerath sind eine Reihe von Grenzsteinen, die in den Wäldern um Greimerath, sowie in der Nähe des "Markusbildchens" zu finden sind. Was dem "Markusbildchen" zusätzliche Attraktivität verleiht, ist die Kaiserfichte, die sich in unmittelbarer Nähe der Kapelle befindet. Im Januar 1859 gepflanzt, ist sie zu einem monumentalen Baum herangewachsen und steht inzwischen unter Natur- und Denkmalschutz.

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