Raus aus dem alten Feuerwehrhaus

KELL AM SEE. Die Feuerwehrmänner aus Kell am See dürfen sich freuen. Der Verbandsgemeinderat hat den Weg für ein neues, größeres Gerätehauses im Ort geebnet. Nachdem das Gremium im Juli eine "abgespeckte Version" gefordert hatte, wurden die Kosten für den Neubau von mehr als 1,5 Millionen auf eine Million Euro gedrückt.

Die Entscheidung war einstimmig, doch die Vorgeschichte lang: "Über kein Gebäude wurde in den vergangenen Jahren so intensiv gesprochen wie über das neue Feuerwehr-Gerätehaus in Kell", fasste Dittmar Lauer von der CDU in der jüngsten Sitzung des VG-Rats in Zerf den Abschluss einer Diskussion zusammen, die seit 2002 währt. Damals hatte der Rat erstmals über das Konzept für einen Neubau beraten. Denn das Haus der Keller Brandschützer in der Ruwerstraße ist zu klein und genügt nicht mehr den aktuellen Erfordernissen. Erst recht nicht, wenn der Kreis im Jahr 2008 ein großes Tanklöschfahrzeug in Kell stationieren wird. Doch nach dem Grundsatzbeschluss für einen Neubau 2004 hatte eine von der SPD beantragte Kostenermittlung im Juli eine einhellige Reaktion im Rat bewirkt. Eine Bausumme von 1,56 Millionen Euro lehnten alle drei Fraktionen als zu hoch ab. Mit dem Ziel der drastischen Kostenreduzierung wurde deshalb ein überarbeitetes Planungskonzept erstellt. Herausgekommen ist eine Lösung "vom Großen zum Vertretbaren", wie es Bürgermeister Werner Angsten formulierte. Das neue Feuerwehrgerätehaus, das an der Hunsrückhöhenstraße (zwischen Friedhof und der Einmündung zur L 143) entstehen soll, wird in seiner abgespeckten Version "nur noch" eine Million Euro kosten. "Auch wenn berechtigte Wünsche geopfert werden mussten, kann sich das Ergebnis sehen lassen", begründete Lauer das "Ja" der CDU-Mehrheitsfraktion. Geld gespart wurde durch eine deutliche Reduzierung der Gebäudegröße. Die jetzt vom VG-Rat abgesegnete Planung sieht den Neubau einer Halle mit einer Grundfläche von 600 statt ursprünglich 1350 Quadratmetern vor. Allerdings bleibt es bei sieben Stellplätzen für Feuerwehr-Fahrzeuge. "Diese Stellplätze sind zum Teil hintereinander angeordnet. Wir haben aber abgeklärt, dass wir damit keine Vorschriften verletzen und die Fahrzeuge so stationieren können", sagte Verwaltungsmann Axel Treinen. In der Halle sind zudem eine Werkstatt sowie Lager- und Umkleideräume vorgesehen. Im Obergeschoss, das nur einen kleineren Teil der ansonsten offenen Halle abdeckt, wird ein Schulungsraum eingerichtet. Damit die Fahrzeuge möglichst schnell ausrücken können, sind vier Ausfahrtstore eingeplant. SPD-Fraktionssprecher Manfred Rommelfanger ließ zwar an der Zustimmung seiner Partei zum überarbeiteten Konzept keine Zweifel. Kritik übte er jedoch am methodischen Vorgehen. "Verwaltung hat Fehler gemacht"

Der Feuerwehr wolle er dabei ausdrücklich keine Vorwürfe machen, "weil die nur das Optimale realisieren wollten. Die Verwaltung hat aber den gravierenden Fehler gemacht, dass ohne Kostenbegleitungsrechnung geplant wurde". So wären die Fraktionen dazu gezwungen gewesen, zurückzurudern, obwohl dies eigentlich Aufgabe der Verwaltung sei, wandte sich Rommelfanger mit seiner Kritik an die Adresse von Angsten. Wehrleiter Bruno Merten zeigte sich zufrieden mit dem Erreichten. Er betonte, "dass die Feuerwehr mit dem Konzept hundertprozentig einverstanden ist". Nach dem Ratsbeschluss wird die Verbandsgemeinde beim Land und beim Kreis einen Zuschuss von maximal 60 Prozent beantragen. Er habe von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) signalisiert bekommen, dass im Jahr 2007 mit einer Bewilligung der Fördermittel zu rechnen ist, sagte Angsten gestern auf TV-Anfrage. "Dann kann auch mit dem Bau begonnen werden", so der Bürgermeister weiter.

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