Realschullehrer aus Überzeugung

Karl-Heinz Dahlke hat am Sonntag seinen 70 Geburtstag gefeiert. Bei der Feier dürfte manche Anekdote aus dem Leben des früheren Stadtbürgermeisters und Realschulrektors die Runde gemacht haben.

Hermeskeil. (urs) Ohne Karl-Heinz Dahlke wäre sicher einiges in der Stadt Hermeskeil anders gekommen. Dennoch ist für den früheren Stadtbürgermeister nicht die Kommunalpolitik seine Berufung. "Die Schule ist ja mein liebstes Kind gewesen - ich war mit Überzeugung Realschullehrer", sagt der erste Rektor der Erich Kästner Realschule, der diese bis 2002 geleitet hat. Nach den Sommerferien habe er immer gesagt, "ich bin froh, dass die Schule wieder losgeht". Und das bei bis zu 1200 Schülern.Er habe ein tolles Kollegium gehabt, mit dem er den starren Lehrplan dem Bedarf anpasste. So etwa mit Bürokunde oder Tastaturschreiben, wofür sie anfangs belächelt worden seien. Doch Karl-Heinz Dahlke hielt dagegen: "Wir haben uns an den Realitäten zu orientieren." Die Hermeskeiler Realschule sei die erste in Rheinland-Pfalz gewesen, an der sprachbegabte Schüler ein Jahr früher mit Französisch beginnen konnten. Mit dem Gymnasium sei die Schule die erste gewesen, die Computerunterricht einführte. Und als Ausbildungsplätze knapp wurden, sei Berufswahlunterricht eingeführt worden.In seine Zeit als Rektor fallen auch vier Erweiterungsbauten, die ihn nach eigenen Worten "sehr viel Kraft" kosteten und ohne seine politische Tätigkeit wohl nicht machbar gewesen wären. "Viele Nerven gelassen" habe er aber auch als Stadtbürgermeister. Denn übernommen habe er eine Stadt mit Fußgängerzone und einem riesigen Streitobjekt, dem Donatusplatz.Als er einen Stadtplaner zu Rate gezogen habe, habe es ein "Riesentheater" gegeben. Auch der Bau des Altenheims fällt in seine Ära. Dennoch weiß Dahlkes Ehefrau Uschi, dass er auch die Politik "fürchterlich gern" gemacht hat: "Er war ein Vollblutpolitiker", sagt sie. Nebenbei hat sich der Sohn der Eulen-Stadt Uelzen um Weiteres verdient gemacht. So ist der Philologe Gründungsmitglied der Städtepartnerstadt mit dem polnischen Hel und dreier deutsch-französischer Partnerschaften. Beim Kulturherbst ist der Vater von zwei Töchtern und dreifacher Großvater auch kaum weg zu denken. Parallel dazu hat er sich engagiert als Erster VG-Beigeordneter, Mitglied in Stadt- und Verbandsgemeinde-Rat (1979 bis 2004), stellvertretender CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender sowie im Kreistag, in Kreisausschüssen für Sport, Schulen und Erwachsenenbildung und 13 Jahre als Vorsitzender der Stadtkapelle.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort