Ritter, Rebensaft und eine Riesen-Chance

Nach verhaltenem Auftakt am Samstagnachmittag strömten abends die Besucher in gewohnter Manier zum "Sagenhaften Saarweinfest" an Saarburgs Ufer. Auch der gestrige Sonntag kann sich in der Bilanz durchaus sehen lassen.

Saarburg. Mit skeptischen Blicken dürften die Organisatoren und Veranstalter, die ehrenamtlich aktive Barbara Becker, die Stadt Saarburg sowie der Verein "Saar Riesling", am Samstagmorgen gen Himmel geschaut haben. Groß ist alljährlich die Sorge, dass schlechtes Wetter dem aufwändig organisierten dreitägigen Spektakel einen Strich durch die Rechnung macht. Tatsächlich standen die Vorzeichen an diesem Wochenende nicht günstig.

Nach - mit 750 zahlenden und etwa 2000 Gästen insgesamt - vergleichsweise schwachem Besucherandrang am Samstag auf der Saarwiese war das Fest am Sonntag besser besucht. Am Konzept der niveauvollen mittelalterlichen Freiluft-Veranstaltung für die gesamte Familie hatten die Veranstalter festgehalten. So konnten die Jüngsten ihre Geschicklichkeit bei Armbrustschießen, Katapult-Werfen, Lanzenstechen oder in der historischen Schmiede von Reinhard Biringer testen.

"Ich kannte so was bisher nur mit Römern. Aber das hier ist auch gut", urteilte der siebenjährige Elias Bamler aus Trier. Der achtjährige Adrian Arweiler aus Saarburg, der beim Armbrustschießen eine ruhige Hand bewies, gab dem Fest die volle Punktzahl: "Die Spielwiese ist gut gemacht. Das sind gute Effekte."

Einige Meter weiter, beim mittelalterlichen Markt, kamen die älteren Besucher auf ihre Kosten. Als Publikums-Magnet erwiesen sich abermals die Reiterspiele, dieses Mal mit "Heimdall's Erben". Auch die verschiedenen mittelalterlichen Vereine, die neben Waffen und Kanonen auch das Lagerleben von damals demonstrierten, die Handwerker, Händler, Musikanten und Gaukler zogen aufmerksame Blicke auf sich.

"Die Besucher sind sehr interessiert und sehr freundlich", attestierte Petra Schiefer, alias Johanna von Hosteberg, die auf der Wiese ihr Spinnrad bewegte.

Ungebrochener Beliebtheit erfreute sich die Weinstraße auf der anderen Seite im Staden. Bevor es ans ungezwungene Feiern an einem der 14 Stände ging, verfolgten zahlreiche Interessierte die Krönung der vierten Saar-Obermosel-Weinkönigin Judith Schmitt und ihrer Prinzessinnen Michaela Zimmer, Anne Simon und Kerstin Michels am Samstagabend auf der Bühne an der Schiffsanlegestelle. "Meine Eltern sind stolz wie Oscar, meine Freunde finden es nur geil, und meine Brüder schreiben sich jetzt sogar Kronzprinzen", plauderte Judith Schmitt kurz nach ihrer Krönung aus dem Nähkästchen. "Ich möchte die Riesen-Chance nutzen, nette Weintrinker kennenzulernen und diese Region und den Wein zu repräsentieren."

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