Rixen will nach Reinsfeld

REINSFELD. Die Firma Rixen will in Reinsfeld eine Wasserski-Seilbahn bauen. Was bisher nur ein generelles Interesse war, wurde während der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstagabend konkret: Die Wasserski-Bahn könnte ein Teil des von der Azur Freizeit GmbH betriebenen Reinsfelder Campingplatzes werden.

 Profis wie dieser, aber auch Anfänger können die Wasserski-Seilbahn nutzen. Auch Meisterschaften sind möglich.Foto: TV -Archiv

Profis wie dieser, aber auch Anfänger können die Wasserski-Seilbahn nutzen. Auch Meisterschaften sind möglich.Foto: TV -Archiv

Wasserskifahren ohne Boote, Abgase und hohe Kosten: Nach diesem Prinzip hat die Firma "Rixen Seilbahnen" 103 Anlagen in 30 Ländern gebaut. 35 davon stehen in Deutschland. Der norddeutsche Ingenieur Bruno Rixen hat eine Seilbahn entwickelt, die von einem 60 PS starken Elektromotor angetrieben wird. Ein um die Wasserfläche herum geführtes Doppelseil zieht den Wasserski-Fahrer, möglich sind Geschwindigkeiten zwischen 27 und 60 Stundenkilometern. Rixen hatte den Hochwald als Standort seiner nächsten Anlage im Visier und interessierte sich besonders für Reinsfeld (der TV berichtete). "Wir haben viele Gespräche geführt und Möglichkeiten untersucht", sagte Ortsbürgermeister Rainer Spies vor dem Gemeinderat. Diese Sondierungen haben das Projekt einen großen Schritt nach vorne gebracht: Der Reinsfelder Campingplatz, der bereits über eine Wasserfläche verfügt, könnte der Standort der Wasserski-Seilbahn werden. "Die Azur Freizeit GmbH als Betreiber des Platzes steht diesem Projekt generell positiv gegenüber", erklärte Spies. "Auch die Firma Rixen signalisiert Zustimmung." Die Wasserfläche im Osten des Geländes müsste vergrößert werden. "Der Teich wird auf das Vierfache seiner Größe nach Süden hin wachsen", kündigte der Ortsbürgermeister an. "Das Interesse des Investors ist ein Riesenglück für uns", betonte Bürgermeister Rainer Spies. "Normalerweise werden solche Anlagen nur in Ballungsräumen errichtet. Die gute Verkehrsanbindung war ein wichtiger Pluspunkt für uns. Dennoch platzt dieses Projekt, wenn es uns eine andere Kommune wegschnappt." Der Gemeinderat diskutierte über die Verkehrsanbindung. Spies: "Die Siedlungsstraße kann und soll den Verkehrsfluss vom und zum Campingplatz nicht tragen." Der Rat befürwortete den Ausbau des zum Campingplatz führenden Feldwegs. "Dieser Ausbau des Wegs zu einer Straße darf allerdings nicht zu Lasten der Gemeinde gehen", warnte Paul Port (OWL). "Diese Finanzierung muss auf den Investor übertragen werden." Port stellte auch die grundsätzliche Frage: "Ist dieses Vorhaben denn überhaupt realistisch? Werden die übergeordneten Behörden dieses Projekt genehmigen?" Planerin Annette Weber vom beauftragten Büro hatte keine Bedenken. "Wir müssen wohl mit Auflagen rechnen, da es sich um ein Wasserschutzgebiet handelt, aber die Sache ist machbar." Rixen wirbt für seine Seilbahnen mit besonderer Umweltfreundlichkeit, da weder Lärm noch Abgase entstehen. Ein weiterer wichtiger Punkt stand auf der Tagesordnung des Gemeinderats: der Radweg Ruwer-Hochwald. Einstimmig nahm der Rat die Planung an, durch die geregelt wird, dass die Stadt Hermeskeil und Reinsfeld mit finanzieller Unterstützung der Verbandsgemeinde die sie betreffenden Streckenabschnitte selbst erwerben (der TV berichtete).

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