Rund 100 Schüler in Swing-Laune

So trist wie die Turnhalle, so anregend war der Klang der beiden Big Bands vom Hermeskeiler Gymnasium, die beim Konzert alle Register ihres Könnens zogen. Am erstaunlichsten: Die jungen Bläser der Klassenstufe 5 üben erst vier Monate auf ihren Instrumenten und dennoch produzierten sie ein erstaunlich harmonisches Klangbild.

 Sie swingten gekonnt: Wer in der großen Big Band mitspielt, beherrscht sein Instrument perfekt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Sie swingten gekonnt: Wer in der großen Big Band mitspielt, beherrscht sein Instrument perfekt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Hier ein Triller einer Querflöte, da ein sattklingender Zug einer Posaune. Die Trompeten schallen hinein, der Bassist zupft lässig an Saiten. Das Schlagzeug hinterlegt die swingende Instrumentalmischung mit einem rhythmisch-hämmernden Beat. Es swingt, jazzt und funkt in der Turnhalle des Gymnasiums. Die Rhythmusgruppe malt zusammen mit den Holz- und Blechbläsern ein musikalisches Bild an die derzeit noch kahlen Wände der Schulturnhalle. Da bleibt kein Fuß ruhig stehen - mitwippen ist Pflichtprogramm.Eine große Leidenschaft für Jazz und Swing

Das Gymnasium Hermeskeil ist groß in Sachen Musik. Seit 1999 auch in Sachen "Big Band": Diese wurde nämlich damals vom Musiklehrer Stefan Butterbach ins Leben gerufen. "Der erste Auftritt war im Jahr 2000", erinnert sich der musikalische Leiter Butterbach, der zur Unterstützung auch Schlagzeug, Tuba und Trompete spielte. Doch damit nicht genug - der Big-Band-Trend aus den Goldenen Zwanzigern wurde an der Schule ausgeweitet. Seit 2004 schnippen die ganz Kleinen nämlich auch schon regelmäßig mit den Fingern und pfeifen lockere Jazz- und Swingmelodien vor sich hin. In der "Little Big Band" können sie sich nämlich mit ihren Instrumenten austoben. Der Nachwuchs für diese beiden Klangkörper kommt aus den Bläserklassen, in denen im Musikunterricht das jeweilige Instrument geübt wird. Auch ihr Klangbild konnte sich sehen und hören lassen. Stolze Eltern saßen im Publikum, bewaffnet mit Video- und Fotokameras. "Musik machen trägt ganz außerordentlich zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Das haben internationale Studien bewiesen", erklärt Butterbach. Einige Schulabgänger studieren sogar Musik.Applaus für Tschaikowsky und Queen

Butterbach geht es nicht nur um eine solide Gesamtleistung seiner Truppe, fast in jedem Stück durften mehrere Solisten ihr Können zeigen. Nur einer der Gründe für den Zwischenapplaus. Die Fortschritte, die stetes Üben mit sich bringen, waren in den verschiedenen Altersgruppen deutlich zu hören. Man wagte sich auch an bekannte Stücke wie "We will rock you" von Queen oder die "Nussknacker-Suite" von Peter Tschaikowsky heran. Die Spannung knisterte bei der berühmten James-Bond-Filmmelodie. Nur ein Grund für das dickeLob vom Chef. Denn dass die Kinder nach einem anstrengenden Schulmorgen mittags in die AG zum Üben kommen, ist schließlich eine gute Leistung.

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