Süßes Einkaufsvergnügen

Zwei günstige Faktoren haben gestern dem Hermeskeiler Martinusmarkt plus verkaufsoffenem Sonntag ihren Stempel aufgedrückt. Nach dem Feier-Samstag nutzten viele Leute die Chance, doch noch einen Einkaufsbummel zu machen. Das freundliche Wetter tat ein Übriges und bescherte der Veranstaltung einen Besucherzuspruch, der in den Vorjahren nur selten so hoch war.

Hermeskeil. Im Normalfall verspricht ein Sonntagmorgen ja keine besonderen Erlebnisse in der Innenstadt. Aber bekanntlich gilt: Keine Regel ohne Ausnahme. Eine davon tritt alljährlich am ersten Novembersonntag in Kraft, wenn die Fußgängerzone Schauplatz des traditionellen Martinusmarkts wird.

Fast 50 Stände hatten die "fliegenden Händler" gestern bei dessen 23. Auflage am "Langen Markt" und in der Donatusstraße aufgebaut. Sicher: Mit dem Andrang, der unlängst beim Bauernmarkt herrschte und rund 10 000 Menschen nach Hermeskeil lockte, konnte der Martinusmarkt erwartungsgemäß nicht ganz mithalten.

Warme Socken, Modeschmuck, Lederwaren



Keine Überraschung war auch, dass es beim Angebot beider Märkte doch auffällige Unterschiede gab. Standen vor drei Wochen selbst gemachte Handwerksprodukte und landwirtschaftliche Erzeugnisse regionaler Anbieter im Mittelpunkt, so prägte gestern primär das klassische Krammarkt-Sortiment die Szenerie. Textilien in Hülle und Fülle, warme Socken für kalte Wintermonate, Haushaltsgeräte, Modeschmuck oder Lederwaren - das alles und noch einiges mehr hatten die Standbetreiber mit im Gepäck.

Schon am Vormittag war eine beachtliche Zahl an Besuchern zum Einkaufen unterwegs.

Für viele von ihnen war dabei das Zelt des Lions-Club Hermeskeil-Hochwald erneut eine feste Anlaufstelle. Dort konnte man sich nicht nur während der Shopping-Tour mit Essen und Getränken stärken, sondern gleichzeitig etwas Gutes tun. Denn wie immer spendet der Lions-Club seinen Erlös - diesmal an die Christoffel-Blindenmission. "Allein deswegen mag ich den Martinusmarkt nicht missen", so Karin Kratz-Nickels, die mit ihrem Mann Bernd auf der Suche nach weihnachtlichen Deko-Artikeln und "allem, was man für den Winter so braucht" durch die Stadt schlenderte.

Spürbar stärker wurde der Besucherstrom dann am frühen Nachmittag, als sich der Bummel über den Markt mit einem Abstecher in die offenen Geschäfte der Einzelhändler verbinden ließ, die allen Kunden ihren Einkauf mit kostenlosen Martinsbrezeln als Dreingabe versüßten.

Gerade durch den Termin einen Tag nach Allerheiligen gewann der verkaufsoffene Sonntag für viele Besucher zusätzliche Attraktivität. So begründete etwa Peter Jakobs aus Gusenburg seinen Familien-Ausflug nach Hermeskeil damit, "dass man gestern ja nichts machen konnte, weil alle Geschäfte geschlossen waren. Außerdem hat heute das Wetter mitgespielt."

Der Hochwald-Gewerbeverband (HGV) war mit dem Verlauf des vierten und letzten verkaufsoffenen Sonntags 2008, für den im Vorfeld verstärkt Werbung betrieben wurde, am Ende des Tages zufrieden: "Die Straßen waren voll und entsprechend dazu war der Umsatz in den Geschäften insgesamt sehr positiv", sagte Jutta Straubinger.

Im Vergleich zu den Vorjahren könne man "von einer deutlich erhöhten Besucherfrequenz" sprechen, so die Stadtmarketing-Frau abschließend.

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