Sanfte Töne bei Sekt und Häppchen

Die Hunsrück-Touristik GmbH hatte anlässlich ihres Umzugs an den Flughafen Frankfurt-Hahn zu einem Empfang geladen. Gastgeber und Gäste waren in Sektlaune. Die Auseinandersetzungen der Vergangenheit um den Standortwechsel waren nur noch am Rande Thema.

Lautzenhausen/Erbeskopf. Gut gelaunt begrüßte Bertram Fleck, in Personalunion Aufsichtsratsvorsitzender der Hunsrück-Touristik GmbH und Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, die Gäste zur Einweihung der neuen Räume der Hunsrück-Touristik. "Sie können gern nochmals schreiben, warum es zum Umzug kam", forderte er die Medienvertreter humorvoll auf und sprach damit indirekt die Auseinandersetzungen im Aufsichtsrat an, die zu diversen Presseberichten und letztlich auch zum Standortwechsel der Regionalagentur geführt hatten (der TV berichtete mehrfach).

Es hatte von der Gründung an in der Regionalagentur eine starke Fraktion für einen Standort am Regionalflughafen gegeben. Der Aufsichtsratsvorsitzende erinnerte an ein Los, dass vor zehn Jahren in einer Patt-Situation gezogen werden musste, um eine Entscheidung für den Standort Erbeskopf herbeizuführen.

Fleck dankte deshalb erneut Verbandsgemeinde-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo, "der mit dem Zweckverband Erbeskopf als Eigentümer des Hunsrückhauses den Weg für diesen Weg freigemacht hatte". Man habe ein neues Nutzungskonzept, nachdem man die Räume künftig selbst benötige, hatte er dem Aufsichtsrat signalisiert. Sein Dank galt ebenso Dellwos Amtskollegen aus Simmern, Manfred Faust, dessen Gremien ultimativ den Wechsel an den Flughafen gefordert hatten und der ihm, Fleck, einen Verhandlungsspielraum ermöglicht hatte, weil er auf eine Abstimmung im Aufsichtsrat zunächst verzichtet hatte.

Untergebracht ist die Regionalagentur auf 80 Quadratmetern in vier Räumen einer ehemaligen Housing des früheren Militär-Flughafens. Der neue Standort ist nicht leicht zu finden, zumal es noch an der Beschilderung hapert. Die Gäste rührten bei Sekt und Häppchen nicht an die Querelen der Vergangenheit.

Der Hermeskeiler Tourismus-Chef Herbert Schindler zeigte sich überzeugt davon, "dass die Zusammenarbeit ebenso gut funktionieren wird wie bisher". Und auch Klaus Hepp von der Verbandsgemeinde-Verwaltung Thalfang hob einen positiven Aspekt hervor: "Der Sachbearbeiter Tourismus hat bei künftigen Veranstaltungen der Hunsrück-Touristik einen Heimvorteil." Hepp sprach von sich selbst. Er ist Einwohner und Ortsbürgermeister von Horbruch, einem Ort, der sich in unmittelbarer Nähe des Flughafens befindet. Stichwort: Hunsrück-Touristik GmbH Die Hunsrück-Touristik GmbH ist die Marketing-Organisation der Region Hunsrück. Gesellschafter der Firma sind die Landkreise Rhein-Hunsrück, Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg und Cochem-Zell sowie die Verbandsgemeinden Kell am See, Hermeskeil, Ruwer, Thalfang am Erbeskopf, Kirchberg, Simmern/Hunsrück, Kastellaun, Rheinböllen, Emmelshausen und die Einheitsgemeinde Morbach. Die Regionalagentur wurde vor zehn Jahren gegründet und zog im Jahr 2000 ins Hunsrückhaus am Erbeskopf ein. Die Entscheidung für den neuen Standort am Flughafen Frankfurt-Hahn wurde im Juni 2008 in einer Aufsichtsratssitzung einstimmig getroffen. Neben Geschäftsführer Jörn Winkhaus arbeiten vier weitere Mitarbeiterinnen am neuen Standort. (iro)

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