Schießsport ist das wichtigste Standbein

HERMESKEIL. (jolo) Die Hermeskeiler Kyffhäuser-Kameradschaft, zu der sich im Jahr 2000 die Lützower Jäger hinzugesellten, ist einer der ältesten Vereine in Hermeskeil. Er wurde 1877 gegründet. Seit Jahren veranstaltet er am ,,Tivoli" die offenen Stadtmeisterschaften im Sportschießen, die dieses Mal am 29. August stattfinden.

Traditionspflege und Kameradschaft sind zwei wichtige Begriffe, die das Engagement der Hermeskeiler Kyffhäuser prägen. Ähnlich wie in anderen Vereinigungen in ganz Deutschland werden Kriegsgräber gepflegt, kranke Vereinsmitglieder betreut und die Angehörigen gefallener oder in Not geratener Kameraden unterstützt. All jene, die zur "großen Armee" der Toten abgerufen wurden, sind zudem an einer Wand im Vereinshaus verewigt. Im Jahre 2000 fusionierte die Hermeskeiler Kameradschaft mit den Lützower Jägern aus dem Hochwald, denen Heinz Feß und Patrick Krickel vorstanden. Dieser 1813 gegründete Traditionsverband ist nach dem preußischen Major von Lützow benannt. Das wichtigste Standbein der heutigen Kyffhäuser ist der Schießsport, wo zurzeit zwei Mädchen für Furore sorgen. Eine von ihnen ist die 13-jährige Tatjana Hess aus Hermeskeil. "Mein Papa hat mich vor drei Jahren mitgenommen. Das gefiel mir so gut, dass ich dabei geblieben bin", sagt die junge Hochwälderin. Und das Dabeibleiben hat sich gelohnt. Unter 40 Teilnehmern wurde sie in ihrer Altersklasse in Worms-Heppenheim Landessiegerin und qualifizierte sich für die Bundesmeisterschaft. Eine gute Schützin oder ein guter Schütze muss diszipliniert und ruhig sein und einwandfrei die Atemtechnik beherrschen. Das alles trifft auch auf Eva Müller zu. Mit der 15-Jährigen haben die Hermeskeiler Kyffhäuser ein weiteres Schieß-Ass. "Da ich wegen meinem Asthma keinen anderen Sport treiben kann, bin ich froh, dass mir das Schießen so viel Spaß macht. Da ich wegen meiner Erkrankung schon früh Atemtechniken erlernen musste, kam mir dies beim Schießen zugute", erläutert die Hermeskeilerin, die bei den letzten Bundesmeisterschaften Vierte wurde. Disziplin hat beim Schießsport oberste Priorität. Nach dem "Erfurter Fall" ist das Waffengesetz noch einmal verschärft worden. Unter anderem dürfen seit kurzem junge Leute erst mit zwölf und nicht wie früher mit acht Jahren schießen. Die Jugendlichen wissen nach ihrer Einweisung ebenfalls genau, dass die vorgegaukelte Treffsicherheit von Westernhelden ins Fabelreich gehört.Der beste Schütze schult die Vereinsjugend

Für die Jugend verantwortlich fühlt sich Hermeskeils bester Schütze Franz-Josef Briel, der seit 1991 auf Bitten des Chefs Erich Bous die Sozial- und Jugendarbeit im Verein ausübt. Briel ist Vorbild für die Jugend. Er fördert deren Ehrgeiz, indem er ihnen mit Kleinigkeiten zeigt, dass man sich Gedanken um sie macht. So brachte er es mit einem simplen Fahrradschlauch, den er um zwei Posten legte, fertig, dass die Armmuskulatur der jungen Leute stärker wurde. Die Hermeskeiler ,,Kyffhäuser" wären froh, wenn sich ihr Altersdurchschnitt senkt und mehr Jugendliche zu ihnen stoßen würden. Ein guter Anlass, Werbung in eigener Sache zu machen, ist die offene Stadtmeisterschaft. Sie findet am Sonntag, 29. August, auf der Schießsportanlage am ,,Tivoli" statt.

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