Schillingens Mitte soll schöner werden

Der Kampf gegen das Ausbluten des Ortskerns und seine Wiederbelebung ist ein zentrales Zukunftsprojekt der Gemeinde Schillingen im Kreis Trier-Saarburg. Diesem Ziel ist sie nun einen Schritt näher gekommen. Die Gemeinde hat ein leerstehendes Haus im unmittelbaren Zentrum gekauft, um es abzureißen und die entstehende Freifläche neu zu gestalten.

 Dieses leerstehende Haus wird abgerissen: Schillingens Ortsbürgermeister Markus Franzen zeigt an, an welcher Stelle die Neugestaltung des Dorfkerns beginnen soll. TV-Foto: Axel Munsteiner

Dieses leerstehende Haus wird abgerissen: Schillingens Ortsbürgermeister Markus Franzen zeigt an, an welcher Stelle die Neugestaltung des Dorfkerns beginnen soll. TV-Foto: Axel Munsteiner

Schillingen. (ax) Im ländlichen Raum bereitet das Problem den politisch Verantwortlichen in vielen Dörfern Kopfzerbrechen. In den Ortskernen stehen mehr und mehr Häuser leer, und in Zukunft werden noch einige dazukommen, weil im Zentrum überwiegend ältere Menschen wohnen. Es droht also das allmähliche Ausbluten des Ortskerns.

"Bei uns ist die Lage schon jetzt prekär", sagt Schillingens Ortsbürgermeister Markus Franzen. Im unmittelbaren Zentrum sind gleich vier Gebäude, die das Dorfbild prägen, verwaist.

Die "Sanierung und Aktivierung des Ortskerns" nennt der CDU-Mann, der seit Juli im Amt ist, deshalb als ein entscheidendes Ziel der 1300-Einwohner-Kommune.

Einen "ersten Teilerfolg", der gleichzeitig den "Beginn unserer Bemühungen um eine Neugestaltung" darstellt, habe die Gemeinde jetzt erzielt, sagt Franzen.

Im Zuge einer Zwangsversteigerung hat sie für 32 000 Euro - der ursprüngliche Verkehrswert lag bei 64 000 Euro - in der Trie rer Straße das alte, leerstehende Einfamilienhaus inklusive Scheune gekauft, das direkt gegenüber vom "Gasthaus Maßem" steht. Gedeckt durch einen mehrheitlichen Ratsbeschluss soll das Gebäude bald abgerissen werden. Wie die dann enstehende Freifläche konkret gestaltet werden soll, darüber bestehe aber noch Diskussionsbedarf, erläutert Franzen. Der Ortsbürgermeister weiß, dass der Abriss einen "entscheidenden Eingriff" ins Dorfbild bedeutet, an den sich einige Schillinger möglicherweise nur schwer gewöhnen werden. Franzen ist aber davon überzeugt, dass "wir eine ganz andere, aufgeräumtere Situation haben, wenn das unansehnliche Gebäude weg ist. Dadurch bekommen die dahinterliegenden Häuser einen Mehrwert und werden hoffentlich für Investoren interessanter".

Das gilt beispielsweise für die alte Bäckerei, deren Reaktivierung sich Franzen "etwa in Form einer Filialbäckerei einer größeren Kette" wünschen würde. Während das jedoch Zukunftsmusik ist, sind die Überlegungen für eine neue Nutzung der im Privatbesitz befindlichen früheren Diskothek an der Ecke zur Bahnhofstraße schon handfester. Dort könnte eine Wohneinheit für demenzkranke Menschen entstehen. Für das Projekt, dessen Umbaukosten Franzen mit circa 500 000 Euro beziffert, habe ein privater Investor bereits grundsätzliches Interesse bekundet.

Im Moment würden die Verhandlungen aber noch "am Kaufpreis für das Gebäude hängen". Er sei sich bewusst, dass für die Wiederbelebung des Ortskerns ein langer Atem nötig ist und die finanzielle Situation der Gemeinde die Sache nicht vereinfacht. Aber: "Ein Anfang ist gemacht", sagt Franzen und skizziert gleichzeitig seine Wunschvorstellung: "Eine Gaststätte haben wir ja schon. Wenn dann noch das Wohnzentrum, die Bäckerei und vielleicht eine Kulturscheune dazukommen würde, dann hätten wir wieder einen tollen Ortskern mit viel Leben drin".

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