Schillinger sammeln jede Menge Müll

SCHILLINGEN. Mit einer Woche Verspätung machten sich Bürger der Verbandsgemeinde Kell daran, die Natur von Müll zu befreien. Allein in Schillingen kamen beim nachgezogenen landesweiten "Dreck-weg-Tag" zehn Kubikmeter zusammen. Auch in Hentern, Lampaden und Mandern wurde eifrig gesammelt.

Reifen, Kanister, Farbeimer und Müllsäcke hätten sie gefunden, erzählten Andre und Marius, die Jüngsten der ehrenamtlichen Müllmänner, die sich am Samstag zu einer Entsorgungsaktion rund um Schillingen aufgemacht hatten. Und "so was vom Dach", wobei es sich um Wellplatten handelte. Sogar ein altes Transparent und eine Schubkarre machten die Waldläufer mitten in der Natur aus. Reinhold Werner schüttelte über in Säcke verpacktes Sägemehl den Kopf: "Warum streuen die das nicht auseinander?" Für Bürgermeister Ludwig Bohr ein echtes Ärgernis. "Was ich moniere ist, dass die Leute mit den Säcken organische Abfälle in den Wald packen", ließ er seinem Unmut freien Lauf. Noch dazu würden viele noch anderen Müll dazu packen. Und dann die Reifen: "Die Leute gehen sich für Tausende von Euro Autos kaufen - aber die zwei Euro für die Entsorgung sparen sie." Wegen des ausnahmsweise hartnäckigen Schnees hätte beinahe auch der Nachtermin des landesweit angesetzten "Dreck-weg-Tages" in Schillingen ausfallen müssen. Die Entscheidung, sich in Sachen saubere Umwelt für die vom TV unterstützte Aktion auf den Weg zu machen, fiel kurzfristig. Dennoch waren rund 20 Personen am Samstag rund um die Gemeinde unterwegs und legten dabei Strecken von zum Teil 15 Kilometer zurück. Mit dabei Mitglieder des Angelsport- und Naturschutzvereins Schillingen-Heddert, die Jugend des Turn- und Sportvereins sowie Gemeinderatsmitglieder, Bürger und ein Unternehmer mit seinem Lastwagen. Die Jugendfeuerwehr war derweil in Sachen Altkleidersammlung unterwegs.An vier Schwerpunkten aufgeräumt

"Wir hatten vier Schwerpunkte", erklärte Schillings Revierförster Michael Marx. Diese waren rund um das Freizeitzentrum am See, das Kreisjugendhaus am Keller Schwimmbad, am Sportplatzgelände und den beiden Hauptwanderstrecken Richtung Zerf. Ergiebige Areale, wie sich zeigte. Denn Marx allein hatte seinen PKW-Anhänger schon nach anderthalb Stunden randvoll gefüllt mit Dosen und PET-Flaschen. Obwohl in den Anfangsjahren des Sees dort sogar Fahrräder und Reifen geborgen wurden, hätte sich allen Gesetzen zum Trotz "noch nicht viel geändert in der Gesinnung" der Menschen. Traurig stimmt Marx, dass bei älteren Jugendlichen, die er rund um die Freizeitanlage oft sehen würde, der Erziehungs-charakter offenbar auf der Strecke bliebe, während doch die Kindergartenkinder so motiviert für eine saubere Umwelt wären. Er jedenfalls sei froh, dass eine solche Aktion ein oder zwei Mal im Jahr stattfinde: "Es tut Not." Das Ergebnis von zehn Kubikmetern Abfall gibt ihm da Recht. Neben Schillingen hatten in der Verbandsgemeinde auch Hentern, Lampaden und Mandern einen nachträglichen "Dreck-weg-Tag" angesetzt.

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