Schmale Linie

Die Frage, ob es eine Zukunft für das Keller Hochwald-Türenwerk gibt, scheint geklärt. Derzeit sind dort einige Mitarbeiter damit beschäftigt, die Maschinen wieder in Gang zu bringen.

 Im Hochwald-Türenwerk Kell scheint es vorbei zu sein mit der monatelangen Stille. Seit einigen Tagen laufen dort wieder die Maschinen, die allerdings derzeit noch für die Produktion auf Vordermann gebracht werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Im Hochwald-Türenwerk Kell scheint es vorbei zu sein mit der monatelangen Stille. Seit einigen Tagen laufen dort wieder die Maschinen, die allerdings derzeit noch für die Produktion auf Vordermann gebracht werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kell am See. Es tut sich was im Hochwald-Türenwerk in Kell. Nicht nur, dass werktags auf dem Gelände wieder Autos parken. Wer dort dieser Tage vorbeigeht, kann auch hören, dass die Abluftanlage am Laufen ist. Dass unentwegte Rascheln und Rumoren in den Rohrleitungen hat nach Auskunft von Ortsbürgermeister Markus Lehnen seinen Grund. Momentan seien dort einige der ehemaligen Mitarbeiter zugange. "Die sind dabei, die Maschinen wieder in Gang zu bringen", hat er in Erfahrung gebracht. Nach dem monatelangen Stillstand müssten die Anlagen gereinigt und auch wieder justiert werden.

Produktionsbeginn noch ungewiss



In dem Betrieb werde derzeit offensichtlich alles in die Wege geleitet, um die Fertigung wieder aufnehmen zu können. "Die haben vor, zu produzieren", versichert Lehnen. Allerdings zumindest vorerst "mit einer schmalen Linie und mit weniger qualifizierten Mitarbeitern". Binnen welcher Zeit mit den dafür eigens neu eingestellten Leuten die Produktion dann wieder anlaufen wird, weiß der Gemeindechef jedoch nicht zu sagen. Er habe versucht, das in Erfahrung zu bringen - allerdings ohne Erfolg.

Um das 1934 gegründete und seit 1950 in Kell am See ansässige Hochwald-Türenwerk war es in den vergangenen Monaten ruhig geworden. Im Dezember 2007 hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Seit März 2008 ruht dort die Produktion.

Bis zu 150 Mitarbeiter hatten in den vergangenen Jahrzehnten im Türenwerk, dem größten Arbeitgeber der Gemeinde Kell, ihr sicheres Einkommen gehabt. Im Sommer hatten die Gläubiger des Unternehmens dann dem Verkauf von Maschinen und Anlagen sowie des Grundstücks und der Firmen-Gebäude zugestimmt. Und zwar an den ungarischen Unternehmer Peter Geiger, bei dem es sich laut Lehnen, ebenfalls um einen Türenproduzenten handelt. Bereits im Rahmen der Verkaufsverhandlungen hatte Geiger als alleiniger Eigentümer durchblicken lassen, dass er die Türenproduktion wieder aufnehmen wolle.

Nach dem monatelangen Stillstand der Produktion muss sich nach Einschätzung von Ortsbürgermeister Lehnen allerdings erst noch zeigen, inwieweit frühere Kunden dem Unternehmen die Treue halten werden.

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