Schnee und Eis können kommen

Die Salz-Vorratslager sind voll, und ihre ersten Kontrollfahrten haben die Männer in Orange wegen frostiger Nächte bereits hinter sich: Auf die jetzt nahende Zeit glatter oder schneebedeckter Straßen sind die Straßenmeistereien im Hunsrück und Hochwald bestens vorbereitet.

Hermeskeil/Thalfang. Anders als in Bayern oder Baden-Würtemberg hat der Winter in unseren Breitengraden zwar noch nicht die Muskeln spielen lassen. Doch - das lehrt die Erfahrung: Ab November müssen die Autofahrer auch im Hochwald jederzeit mit Schnee und Eis rechnen. Deshalb sind in den Straßenmeistereien (SM) Hermeskeil und Thalfang die Vorbereitungen auf die kalte Jahreszeit bereits weitgehend abgeschlossen. In den diversen Vorratshallen lagern hunderte Tonnen Salz zum Streuen, und insgesamt stehen in den beiden SM 18 Fahrzeuge parat, die den Autofahrern den Weg frei schaufeln sollen. Für mehr als 600 Straßenkilometer sind die Männer in Orange aus Hermeskeil und Thalfang zuständig, wobei sie wegen der geografischen Lage gerade im Winter mehr gefordert sind als ihre Kollegen. Sieben Straßenmeistereien gibt es im Zuständigkeitsbereich des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier. Was aber die Einsatzzeiten oder die verbrauchte Salzmenge angeht, machen Hermeskeil und Thalfang rund 40 Prozent des Winterdienstes im LBM aus.Im vorigen Winter waren aber auch im Hochwald Schnee und Eis seltene Gäste. Statt durchschnittlich rund 4000 Tonnen wurden beispielsweise in Hermeskeil in der Saison 2006/07 nur rund 750 Tonnen Streusalz benötigt. Außerdem fielen deutlich geringere Personal- und Gerätekosten an.Sagt der Wetterdienst Schnee oder Eis voraus, dann beginnt meist bereits um 2 Uhr der Einsatz. Rund drei Stunden brauchen die Räumfahrzeuge auf den ihnen zugewiesenen Strecken für einen Umlauf. Läuft also alles nach Plan, sind alle Straßen einmal abgefahren, geräumt und gestreut, bevor der Berufsverkehr beginnt. Oft genug spielt das Wetter den Männern in Orange aber einen Streich. "Problematisch wird es immer dann, wenn es frühmorgens oder spätnachmittags zu schneien anfängt", weiß Arnold Eiden, Leiter der SM Hermeskeil, aus Erfahrung. Dann haben die Pendler mit weißen Straßen zu kämpfen und müssen zuweilen längere Zeit warten, bevor ein Räumfahrzeug auf seiner Runde vorbeikommt. Das führt häufig zu Klagen. "Wir können aber einfach nicht überall gleichzeitig sein", betont Gerd Zonker, der Leiter der SM Thalfang. Er weist darauf hin, dass seit 1997 die Bereiche der Straßenmeistereien vergrößert wurden. So betreut Thalfang nun bei einer gleich bleibenden Zahl an Räumfahrzeugen über 300 statt vorher 200 Kilometer. "Das macht die Sache natürlich nicht einfacher", sagt Zonker. Priorität haben die Hauptverkehrsadern wie die Hunsrückhöhenstraße (B 327/407), die B 52 zwischen Hermeskeil und Trier oder die L 150 zwischen Thalfang und der Autobahnauffahrt Mehring. Beide SM-Leiter weisen auf Stellen hin, an denen die Gefahr einer Schlitterpartie besonders groß ist. So mahnt Eiden im Bereich der Felsenmühle an der B 407 zu erhöhter Vorsicht. Zonker warnt "vor Waldstrecken, die nicht auftrocknen" und nennt den Edenbruch auf der K 118 zwischen Deuselbach und Morscheid.

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