Hermeskeil. Die "Yes Angels" sind ein selbstbewusster Haufen. In einer Bierlaune wurde von den jungen Leuten aus Hermeskeil vor einigen Jahren bei "Rock am Ring" die Idee geboren, ein "Mülltonnen-Rennen" zu starten. Nach der Vereinsgründung feierte das Spektakel 2005 seine Premiere. In der Folge wollten immer mehr Zuschauer sich nicht entgehen lassen, wie sich Männer und Frauen bäuchlings auf ihre zum Teil originell gestalteten Mülltonnen legten, den Deckel leicht anhoben und auf Kommando mit Karacho und im Kampf um die Bestzeit vom Schulzentrum in Richtung Sägewerk rasten.

Nach einer Auszeit 2008 steigt nun am 30. August die inzwischen vierte Auflage des Mülltonnenrennens, das sich übrigens in einem kürzlich im renommierten Knaur-Verlag erschienenen Reiseführer über die "70 verrücktesten Veranstaltungen in Europa" einen Platz ergattern konnte.

Wenn Vereins-Vize Rene Treitz von "vielen Neuerungen und einer erheblichen Aufwertung" spricht und die "Yes Angels" mit dem Motto "schneller, steiler, spektakulärer" werben, dann liegt das nicht nur daran, dass die Veranstalter das bisher unter dem Begriff "international" firmierende Rennen kurzerhand zur "Mülltonnen-WM" erhoben haben. Vor allem haben die "Yes Angels" das "vermeintlich Unmachbare machbar gemacht", wie es Treitz formuliert. Denn nachdem sie einige bürokratische Klippen umschiffen und "viel Überzeugungsarbeit" leisten mussten, ist ihnen der Umzug auf eine neue Rennstrecke gelungen: Von der Startlinie an der alten Post rasen die Teilnehmer diesmal über die "Trierer Straße" auf 320 Metern und mit bis zu zwölf Prozent Gefälle Richtung Zielstrich in Höhe zur Einmündung "Kölkerberg" hinunter. Mitten in der Stadt und über die wichtigste Verkehrsader Hermeskeils läuft also das Spektakel. Treitz hofft auf "richtiges Monaco-Feeling". Dafür haben die "Yes Angels" ein umfassendes Absicherungskonzept erstellt. Außerdem wurde der Renntermin statt wie bislang samstags diesmal auf einen verkehrsärmeren Sonntag gelegt. "Diese Auflage kommt aber auch unseren Interessen entgegen. Sonntags können wir wahrscheinlich noch mehr Publikum anlocken", sagt Treitz. Weil das Zuschauen wie immer kostenlos ist, hoffen die "Yes Angels" darauf, die 2007 aufgestellte Bestmarke von geschätzten 5000 Schaulustigen zu knacken. Auch ein anderer Rekord dürfte am 30. August fallen. Auf der alten, etwas flacheren und kurvenreicheren Strecke am Sägewerk wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 46 Stundenkilometern gemessen. "Diesmal schaffen wir über 50 Sachen", ist Treitz überzeugt.

Nach der "Warm Up-Party"am Samstagabend in der Innenstadt, geht es am Sonntag um 11 Uhr mit dem "Freien Training" los. Start des Hauptrennens mit maximal 60 Teilnehmern ist um 14 Uhr. Dabei treten immer zwei Piloten gegeneinander an. Maßgeblich ist aber die Zeit, denn die acht schnellsten Starter qualifizieren sich für das Viertelfinale. Der Endlauf ist um 18 Uhr. Außerdem gibt es noch das "Showrennen", bei dem "frisierte und aufgemotzte" Tonnen ausdrücklich erwünscht sind, wie der Vereinsvorsitzende Christoph König betont.

Mitmachen kann jeder über 18 Jahre.

Anmeldungen sind noch unter www.yesangels.de möglich.