Schock auf dem Schulweg

Nur drei Tage nach dem tätlichen Angriff auf ein Mädchen in Trier-Olewig (der TV berichtete), ist es im Hochwaldort Schillingen zu einem weiteren Vorfall auf dem Schulweg gekommen. Wie die Hermeskeiler Polizei gestern mitteilte, wurde am Montag eine Zwölfjährige aus einem Auto heraus von einem Unbekannten angesprochen. "Einen Körperkontakt gab es aber nicht", betonen die Ermittler.

Schillingen. Als "Kinderansprecher" bezeichnen die ermittelnden Beamten der Polizeiinspektion (PI) Hermeskeil einen unbekannten Mann, der aktuell für Unruhe unter den Eltern von Schulkindern in der Verbandsgemeinde Kell am See sorgt.

Verantwortlich dafür ist ein Vorfall, der sich am Montagmorgen in Schillingen ereignet hat.

Ein zwölfjähriges Mädchen war gegen 6.30 Uhr gerade auf dem Weg zur Bushaltestelle, als in der Trierer Straße ein schwarzes Auto neben ihm hielt. Bei dem Fahrzeug könnte es sich nach Angaben der Polizei um einen Kombi mit dunklen Fensterscheiben handeln.

"...dann komme ich zu Dir!"



Der Fahrer des Wagens habe daraufhin aus dem Auto heraus die Siebtklässlerin zum Einsteigen aufgefordert und sinngemäß zu ihr gesagt: "Wenn Du nicht zu mir kommen willst, komme ich zu Dir!"

Das erschreckte Mädchen habe sofort die Flucht ergriffen und sei schnell zum nur wenige Meter entfernten Elternhaus zurückgelaufen. So schildert Dietmar Finkler, Jugendsacharbeiter der Hermeskeiler Polizei, auf Anfrage des Trierischen Volksfreundes das Geschehen.

In der Aufregung habe sich das Mädchen zwar nicht das Kennzeichen des Autos gemerkt, es habe aber eine Personenbeschreibung des Fremden liefern können.

Demnach ist der Gesuchte circa 45 Jahre alt und von "dicker" Statur. Sein auffälligstes Merkmal sei jedoch ein weißer Vollbart, der bis zur Brust reicht. Die Fahndung läuft.

Nach Auffassung von Ermittler Finkler ist jedoch folgende Feststellung wichtig: "Man kann den Vorfall in Schillingen nicht mit dem vom Freitag in Trier-Olewig vergleichen. Das hatte eine ganz andere Qualität."

Zur Erinnerung: In der Moselstadt hatte der Beifahrer eines schwarzen BMW eine Grundschülerin aus dem Auto heraus am Arm gepackt. Der Mutter, die die Neunjährige auf ihrem Schulweg begleitete, war es erst nach heftiger Gegenwehr gelungen, ihr Kind vom Zugriff des Unbekannten zu befreien und es vom Wagen wegzuziehen (der TV berichtete).

Bei den Ereignissen in Schillingen hat es hingegen "keinen Körperkontakt gegeben. Es wurde nur geredet", stellt Finkler klar.

Was genau der Unbekannte am Montagmorgen vorhatte, sei unklar, betonen die Ermittler in Hermeskeil weiter. Sie erhoffen sich aber Hinweise (Telefon 06503/91510) von Zeugen, die das verdächtige Fahrzeug beobachtet haben oder zur Klärung der Identität des Gesuchten beitragen können.

In der Regionalen Schule Kell am See/Zerf, die das zwölfjährige Mädchen besucht, hat die Schulleitung bereits mit einem Elternrundschreiben auf den Vorfall in Schillingen reagiert.

Große Beunruhigung in der Regionalen Schule



"Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Geschehnisse in Trier kann man schon von einer größeren Beunruhigung sprechen", sagt Rektor Alfons Bonerz im Gespräch mit dem TV.

"Wir haben deshalb in allen Klassen die Kinder noch einmal nachdrücklich gewarnt und ihnen gesagt, dass sie keinesfalls in fremde Autos einsteigen dürfen und es sofort melden sollen, wenn sie von Unbekannten angesprochen werden", so Bonerz weiter.

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