Schöne Kulisse und viel familiäres Flair

KELL AM SEE. Begonnen hat alles 1993 als kleines, ländliches Turnier: Doch mittlerweile hat sich das Reitfestival auf dem "Gestüt Fronhof", dessen zwölfte Auflage heute eröffnet wird, zu einem sportlichen Großereignis mit einem Stelldichein der Reiter-Elite entwickelt. Das ist in erster Linie das Verdienst der Familie Marx.

 Kein Fronhof-Festival ohne diese Familie: Nicht nur auf dem Parcours des Springplatzes haben Rudolf, Elisabeth und Manuel Marx (von links) in der Vorbereitungsphase des Keller Reitturniers alle Hände voll zu tun. Foto: Axel Munsteiner

Kein Fronhof-Festival ohne diese Familie: Nicht nur auf dem Parcours des Springplatzes haben Rudolf, Elisabeth und Manuel Marx (von links) in der Vorbereitungsphase des Keller Reitturniers alle Hände voll zu tun. Foto: Axel Munsteiner

Wenn Anfang August auf dem Gelände oberhalb des idyllischen Keller Stausees nach und nach eine imposante Zeltstadt entsteht, große Wohnmobile vorfahren und hunderte Pferde in ihren Boxen mit den Hufen scharren - dann ist das das untrügliche Zeichen: Das Reitfestival auf dem malerischen Parcours des "Gestüts Fronhof" steht vor der Tür. Über 800 Springpferde werden auch in diesem Jahr bei der 12. Auflage des Turniers vom 9. bis 14. August an den Start gehen. Und einmal mehr haben Spitzen-Reiter wie Franke Sloothaak (Deutschland), Hugo Simon (Österreich) oder die amtierende Vize-Europameisterin Christine Liebherr (Schweiz) ihr Kommen zugesagt. Darauf sind Rudolf und Elisabeth Marx natürlich besonders stolz. Sie wissen aber auch, warum die Spitzensportler immer wieder gerne nach Kell an den See kommen. "Wir bieten ihnen gute sportliche Bedingungen mit hoch dotierten Prüfungen, das Ambiente passt und vor allem die familiäre Atmosphäre wird von vielen Reitern sehr geschätzt", sagt Elisabeth Marx. Zusammen mit ihrem Mann hat sie 1983 den Fronhof, den früheren Bauernhof ihrer Eltern, übernommen und in einen reinen Pferdebetrieb umgewandelt. 1985 folgte die Gründung des Reitvereins "Gestüt Fronhof", an dessen Spitze Rudolf Marx steht. Der Verein zählt derzeit 35 Mitglieder und ist seit 1993 Veranstalter des großen Reitfestivals. "Die Idee kam von einer Gruppe von Reitern, die immer wieder zu uns gesagt haben, dass wir auf unserer schönen Anlage doch mal ein Turnier ausrichten sollen", erinnert sich Elisabeth Marx an die Anfänge des Fronhof-Festivals. Verglichen mit heute fand die Premiere 1993 zwar noch im kleinen Rahmen mit zirka 300 startenden Pferden statt. "Wir hatten von Anfang an aber die Devise, Sport auf hohem Niveau zu zeigen", betont Marx. Prüfungen der höchsten Kategorie, der so genannten S-Klasse, prägen daher seit Anbeginn die Wettbewerbstage. Dass in Kell ein qualitativ anspruchsvolles Programm angeboten wird, sprach sich unter der Reiter-Gilde schnell herum und so begann die Erfolgsgeschichte. Doch nicht nur die Sportler schätzen das Turnier am Stausee. Auch das Publikum kommt Jahr für Jahr in Scharen. Wo sonst bietet sich so eine günstige Gelegenheit, Spitzensport hautnah zu erleben und auch als fachlich weniger versierter Zuschauer mit den Stars ins Gespräch zu kommen? "So mancher Nichtreiter findet bei uns den Zugang zum Springsport", sagt Rudolf Marx. Wenn hunderte Pferde und mehrere tausend Besucher erwartet werden, dann bedeutet das einen enormen organisatorischen Aufwand. "Man muss zugeben, dass das schon langsam an unsere Kapazitätsgrenzen geht. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer wäre so eine Veranstaltung nicht mehr zu machen", betont Elisabeth Marx. In der heißen Phase der Turniertage sind es rund 150 Leute, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Mit der Bewirtung der Zuschauer oder dem Aufbau des Parcours allein ist es jedoch nicht getan. "Wir sind dafür verantwortlich, fast 400 Pferde mit Futter und Wasser zu versorgen", so Marx.Pferde gehören zu ihrem Leben

Für sie, ihren Mann und die Mitstreiter vom Reitverein beginnt die Arbeit aber bereits viel früher. "Im Prinzip gehen das alte und die Vorbereitung aufs neue Turnier nahtlos ineinander über", sagt Marx. Bereits im November/Dezember startet die Sponsorensuche, ohne die das Reitturnier nicht möglich wäre. Im Winter werden zudem bereits die Bands für das Rahmenprogramm organisiert, und damit der Parcours schön dekoriert werden kann, kümmert sich Elisabeth Marx ab dem Frühjahr um den Blumenschmuck und zieht selbst die Pflanzen hoch. Sie müsse zwar zugeben, dass das Festival Dimensionen angenommen hat, "die an unsere Kapazitätsgrenzen gehen". Diese Arbeit nehmen Elisabeth und Rudolf Marx und der im Reitsport sehr erfolgreiche Sohn Manuel (22) aber gerne auf sich. Denn: "Pferde gehören zu unserem Leben wie eine Tasse Kaffee zum Frühstück", lautet das Motto der Fronhof-Familie.

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