"Schokoladenstraße" mit vielen schadhaften Stellen

ZERF. Einst nannten sie die Einheimischen die "Schokoladenstraße" von Zerf. Doch heute "zieren" tiefe Risse in der Fahrbahn und Stolperstellen auf dem Gehweg die Bahnhofstraße. "Die Gemeinde tut zwar alles, um zu retten, was zu retten ist", betont Ortsbürgermeister Manfred Rommelfanger. An einem Komplett-Ausbau komme man aber nicht vorbei. Ein Projekt, das rund 1,6 Millionen Euro kosten soll.

"Wer einmal über diese Straße gefahren ist, weiß: Es ist kein Mutwille, dass wir die Bahnhofstraße erneuern wollen." Nicht nur für Gemeindechef Manfred Rommelfanger ist die Notwendigkeit des wichtigsten Straßenbauprojekts im Hochwaldort offenkundig."Nur die Asphaltdecke zu sanieren, bringt nichts"

Auch im Gemeinderat sei man sich einig: Die mehr als 40 Jahre alte Bahnhofstraße, die letztmals Ende der 70er-Jahre eine neue Asphaltdecke erhalten hat, ist in einem derart miserablem Zustand, dass nur ein kompletter Neuausbau als Möglichkeit verbleibt. Daran können auch die aktuellen Bemühungen der Gemeinde nichts ändern, zumindest das Notwendigste zu machen und die tiefsten Risse zu kitten, damit im Herbst nicht zusätzliche Feuchtigkeit eindringt. "Das Hauptproblem ist eindeutig der Unterbau", betont Rommelfanger. "Nur die Fahrbahndecke zu sanieren, würde nichts bringen", fasst der Ortschef die einhellige Meinung im Gemeinderat zusammen. Zudem müssten auch die Wasserleitungen und Abwasserrohre weitgehend erneuert werden, was dann Aufgabe der Verbandsgemeindewerke wäre. Zwar beschäftigt sich der Zerfer Rat schon seit einigen Jahren mit der Planung für den Ausbau der "Bahnhofstraße". Doch bevor die Bagger rollen, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Das liegt nicht nur daran, dass der Ausbau der 1,2 Kilometer langen Straße einen erheblichen Aufwand bedeutet. "Wir fangen auch erst an, wenn die Zuschüsse vom Land kommen", betont Rommelfanger. Damit sei aber frühestens im Jahr 2007 zu rechnen.Baubeginn frühestens im Jahr 2007

Geplant ist die Erneuerung der wichtigen innerörtlichen Straße in drei Bauabschnitten: Abschnitt "A" erstreckt sich von der Ruwerbrücke bis zur Einmündung "Bergstraße". Zudem wird auch die "Bergstraße" selbst erneuert und in eine Einbahnstraße umgewandelt. Abschnitt "B" umfasst den Rest der Bahnhofstraße in Richtung des früheren Bahnhofsgebäudes, die gleichfalls zur Einbahnstraße wird. Abschnitt "C" geht schließlich von der Kirche bis zur Ruwerbrücke und muss als unbewohnter Außenbereich voll von der Gemeinde finanziert werden. "Dort wollen wir in Zukunft den Gehweg nur einseitig verlaufen lassen", kündigt Rommelfanger eine weitere bauliche Veränderung an. In den beiden anderen Bauabschnitten sitzen indes auch die Anlieger der Bahnhofstraße mit im Boot. "Uns ist natürlich klar, dass für manche die finanzielle Belastung sehr hoch sein wird", betont Rommelfanger, der "ohne Gewähr" eine Summe von zehn bis zwölf Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche nennt. Doch die Gemeinde wolle den Betroffenen entgegenkommern, sagt der Ortschef und verweist insbesondere auf den einstimmigen Beschluss in der jüngsten Ratssitzung Mitte September. Obwohl die Kommunalaufsicht einen niedrigeren Gemeindeanteil empfohlen hatte, will die Gemeinde 50 Prozent der beitragsfähigen Gesamtkosten übernehmen. "Wir sind schuldenfrei und haben noch Rücklagen", weist Rommelfanger auf die vergleichsweise gute finanzielle Ausstattung von Zerf hin. Insofern hoffe er, dass die Kreisverwaltung die Entscheidung des Rats billige. Prinzipiell stehe die Planung zwar. Doch auch in Zukunft werde das Projekt mit den Anliegern besprochen, so Rommelfanger. So sollen beispielsweise das Thema "Straßenbeleuchtung" und die Einrichtung von verkehrsberuhigenden Elementen zusammen mit den Bewohnern der Bahnhofstraße diskutiert werden.

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