"Schüler fliegen wie Kisten durch die Busse"

HERMESKEIL. Das Logo- Fernsehteam machte Station in der Erich-Kästner Realschule. Vor laufender Kamera diskutierten Schüler mit Verantwortlichen über "ätzend brutale" Zustände in den Bussen. Fazit: Sitzplätze für alle wären ideal, doch aufgrund leerer Kassen bleibt nur, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen.

Die 15-jährige Hannah Thömmes hatte es satt: "Die Busse sind übervoll, und die Busfahrt ist ätzend." Die Lehrer hatten kein offenes Ohr für ihre Nöte. Die Folge: Das Logo-Mobil musste her - und kam. Gestern drehte das ZDF-Team für die Kinder-Nachrichten-Sendung vor der Erich-Kästner Realschule in Hermeskeil."Redezeit" für die besorgten Schüler: "Ich finde es doof, wenn der Busfahrer stark bremst und die Schüler wie Kisten durch den Gang fallen", sagt Conrad ins Mikrofon. "Schon brutal" findet Mathias Dillschneider die täglichen Zustände beim Einsteigen, "vor lauter Gedränge verliert man schon mal die Schuhe". Und blaue Flecken seien keine Seltenheit, erzählen die Kinder dem Mainzer Fernsehteam."Bis zu den Scheiben stehen die Schüler manchmal. Die Absperrung ist doch nicht umsonst da", beschwert sich der 13-jährige Mathias. Weil nach Meinung von Hannah die Busfahrten so abenteuerlich sind, hatte das Logo-Team auch die Verantwortlichen Martin Böckel, Geschäftsbereichsleiter Schulen und Kultur der Kreisverwaltung Trier-Saarburg und Martin Schnur, Niederlassungsleiter der Regionalbusse Saar-West-Pfalz GmbH (NSW), zum Gespräch gebeten."Ist es nicht verantwortungslos, wie mit den Kindern und Jugendlichen umgegangen wird?" "Warum werden manche Kinder einfach stehen gelassen?" Oder: "Sind sie auch schon einmal mitgefahren?", wollen die Schüler von den Zuständigen wissen."Sicherheit geht vor alles", erklärt Schnur, der zur Überprüfung der Ordnung auch hin und wieder selbst Fahrgast in den Bussen ist. "Busse sind von der Bauart her sicherer als PKW und deswegen gibt es im Bus auch keine Haltegurte." Außerdem seien die Busse keine Schul- sondern Linienbusse, so Schnur. Dass einige Kinder an der Haltestelle dem Bus hinterher schauen müssen, hängt laut Niederlassungsleiter damit zusammen, "dass die Kinder oftmals vorne bei Freunden stehen bleiben und nicht aufrücken".Die Sitz- und Stehplätze in den Bussen sind laut Verantwortlichen "nur" zu 75 Prozent ausgelastet. "Dass jedes Kind einen Sitzplatz hat, ist eine Idealvorstellung", sagt Böckel, "die Kassen sind leer". Martin Schnur bot den Schülern an, dass die ins Leben gerufene Busschule der NSW, in der den Kindern beigebracht wird, wie sie sich beim Einstieg und in den Bussen verhalten sollen, auch in der Erich-Kästner-Realschule einmal Halt machen könnte.Heute um 16.50 Uhr wird der "Logo"-Beitrag im KiKa gesendet .

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