Schüler testen ihr Wissen im Labor

Hermeskeil/Birkenfeld · Für ein paar Stunden haben die Bio-Leistungskursler des Gymnasiums Hermeskeil den Theorie-Alltag hinter sich gelassen. Im Labor der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld durften die 22 Gymnasiasten in weißen Kitteln, mit Gummihandschuhen und Pipetten das anwenden, was sie im letzten Halbjahr über das Thema Genetik gelernt haben. Die Stiftung bietet seit 30 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke.

 Schüler des Biologie-Leistungskurses des Gymnasiums Hermeskeil im Labor der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld: Beim Pipettieren von winzigen Mengen Flüssigkeit ist Genauigkeit gefragt. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung

Schüler des Biologie-Leistungskurses des Gymnasiums Hermeskeil im Labor der Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld: Beim Pipettieren von winzigen Mengen Flüssigkeit ist Genauigkeit gefragt. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung

Foto: Zimmer, Annika (h_hochw )

Hermeskeil/Birkenfeld. Biologielehrerin Inkari Kowoll besucht schon zum zweiten Mal mit einem Bio-Kurs die Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld: "Es ist einfach schön, dass die Schüler alles durchlaufen können, was wir im Unterricht besprochen haben. Außerdem können sie nachvollziehen, welche Stationen man in der Stiftung ab der Typisierung bis zur Stammzellentnahme durchläuft." Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv "Hoffen Helfen Heilen" bietet die Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Daher sind täglich Teams der Stiftung in ganz Deutschland unterwegs, um bei so genannten ,,Typisierungsaktionen" über das Thema Stammzell- beziehungsweise Knochenmarkspende zu informieren.
Darüber hinaus ging es den Gründern der Organisation, Hiltrud und Emil Morsch, stets darum, schnelle und unkomplizierte Hilfe für Patienten und ihre Angehörigen zu leisten. Die Stiftung trägt den Namen ihres verstorbenen Sohnes Stefan, der mit 16 Jahren an Leukämie erkrankte. Als erstem Europäer wurde ihm 1984 fremdes Knochenmark übertragen. Er starb im gleichen Jahr an einer Lungenentzündung.
Seit vielen Jahren organisieren Schüler und Lehrer des Hermeskeiler Gymnasiums immer wieder Typisierungsaktionen an ihrer Schule. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Oft reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- beziehungsweise Knochenmarkspender zur Verfügung stellt.
"Informativer Vormittag"


Für die 19-jährige Miriam Zimmer ist mit dem Besuch bei der Stiftung vieles klarer geworden: "Ich finde den Vormittag hier ziemlich informativ. Wir haben zwar alles im Unterricht durchgenommen, aber ich habe immer PCR, also das Verfahren zur Vervielfältigung von DNA, und Sequenzierung, also die Bestimmung der Reihenfolge von DNA-Bausteinen, verwechselt. Das passiert mir jetzt nicht mehr."
Die Stefan-Morsch-Stiftung bietet Schulen, Fachhochschulen und Universitäten praxis- und lebensnahe Unterrichtsmodule für die entsprechende Altersstufe an: So besuchen Referenten aus der Stiftung die unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen, um dort zielgruppengerecht entsprechende Fachvorträge, etwa über die praktische Anwendung von Molekulargenetik, zu halten. Umgekehrt können Schulklassen und Studienkurse Führungen und Workshops im hauseigenen Labor der Stiftung machen.
"Die enge Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen ist uns wichtig. Wir möchten mit jungen Menschen in Kontakt treten, sie für das Thema Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke sensibilisieren und unsere Arbeit transparent machen", erklärt Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stammzellspenderdatei.
Unter <%LINK auto="true" href="http://www.stefan-morsch-stiftung.de" text="www.stefan-morsch-stiftung.de" class="more"%> oder über die kostenlose Hotline 0800/7667724 können sich Interessenten über Typisierung und Stammzellspende informieren. Auch über
info@stefan-morsch-stiftung.de oder über Facebook sind Mitarbeiter der Datei erreichbar. red
Die nächste Gelegenheit, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen, ist am Mittwoch, 25. Januar, 17.30 bis 20.30 Uhr, Bürgerhaus, Römerstraße 2, in Thomm.

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